Hier paar Erfahrungen aus eigenem Studium und bisherigem Beruf:

Habe selbst eine Ausbildung, 2. Bildungsweg BOS, Bachelor und Master von einer TU.
Hatte den Master 2017 fertig und enorme Probleme eine Einsteigerposition zu finden. Obwohl alle Noten gut bis sehr gut. Und das war damals in Hochkonjunktur-Phase. Wobei es generell wenige Einstiegsposition gibt.

Heißt, dass es mit Master nicht allzu viel leichter wird, wenn man schon mit Bachelor Probleme hatte.

Zudem werden jetzt >100.000 lukrative Industriejobs dauerhaft gestrichen und 10.000ende höhere technische Stellen. Alleine Audi will fast 10.000 Stellen streichen in den nächsten Jahren.
Man kann daher in den nächsten Jahren mit viel mehr Bewerbern und weniger Stellen rechnen. Die eine Tesla-Fabrik bei Berlin wird daran kaum was ändern.

Daher wird sich die Situation nach deinem Master wahrscheinlich verschärfen.

In meinem Betrieb, Industriellen Wägetechnik, 300 MA wurden im laufe eines Jahres 2 Bachelorabsolventen eingestellt. Der eine hat Probezeit nicht bestanden. Der andere ist seit paar Monaten dabei. Vorher hat man zwei Techniker-Absolventen eingestellt und mich vorher.

Heißt, dass aus eigener Erfahrung auch Leute mit Bachelor frisch von der FH (beide waren von FH) einen Einstiegsjob in der Industrie finden können. Alle Stellen bei uns waren für Konstruktion ausgeschrieben gewesen. Und jetzt sind alle Stellen besetzt. Neu-Einstellungen sind wegen der mauen Auftragslage für das nächste Jahr nicht geplant. Schwierig genug die vorhandene Mannschaft sinnvoll auszulasten.

Das Problem bei diesem Betrieb ist, dass er 42.000 €/Brutto für Konstruktion beim Einstieg bezahlt. Anzumerken ist, dass dieser wie 70% aller Maschinenbauer aus dem Tarif geflüchtet ist.

Positiv ist man hat einen Haustarif, der zu einer leichten Gehaltsverbesserung geführt hat. Trotzdem ist man mit ca. 20-30% weniger dabei als bei einem IG-Metall Betrieb. Rechnet man die 35h Woche gegen mit der 40h Woche, dann sind es 40%. Kommen noch all die Sonderzahlungen, Boni, Leistungszulagen etc. hinzu wird man bei 70% Gehaltsdifferenz landen.

Soweit man hört haben die großen Konzerne faktisch Einstellungsstopp. Könnte in 2 Jahren besser werden nach dem Master, oder auch nicht.

Es wäre nicht verkehrt das Job-Angebot anzunehmen. Dann könntest du Berufserfahrung sammeln und den Master, wenn es den sein soll, besser darauf ausrichten. Da du schon so lange gesucht hast, wird es wohl schwierig bessere Angebote zu finden. Wenn dann hättest du diese wohl am Anfang der Job-Suche gefunden.

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