Hier gibt es einige (schreckliche) Unklarheiten.
Es gibt keine Sehkraft oder Sehstärke von 100 %. Es wird mit Korrektion der Visus gemessen und diese Angabe ist eine Dezimalzahl, z. B. 0,7 oder 0,8 oder auch 1,0. Diese Werte noch immer als Prozentwerte angegeben, aus 0,70 wird dann 70 %, das ist leider falsch. Der individuelle gemessene Wert, z. B. 0,8 ist dann für die Person 100 %. Der fehler ergibt sich gewöhnlich Visus 1,0 mal 100 % , das ist falsch. Das Ziel jeder Korrektion ist der größtmögliche erreichbare Visus.
Theorie: Der Patient macht einen Sehtest, z. B. mit dem Landoltring, ein Ring mit einer Öffnung, die lage der Öffnung soll erkannt werden. Diese Öffnung wird unter einem bestimmten individuellen Sehwinkel gesehen. Dieser Wert wird durch den Normwert von 1 Winkelminute dividiert, das ergibt dann den Visus. Diese Berechnung führt auch dazu, das es Werte geben kann größer 1,0., z. B. 1,20, das sind aber nicht 120 %, dann wäre das Auge eine Lupe, die 1,2 sind wieder individuell 100 %!!!
Zum Glück sind unsere Augen alle elastisch, wäre das nicht der Fall, würde wir bei den täglichen Druckschwankungen durch das Kammerwasser im Auge Sehprobleme haben, Schädigung der Sehnerven.
Bei den Refraktionsdaten wird nicht deutlich, welche Ametropie (fehlsichtigkeit) vorliegt. Haben die Zahlenwerte ein Pluszeichen, dann liegt eine Hyperopie (Übersichtigkeit) vor, sind die Vorzeichen neagtiv, dann liegt eine Myopie (Kurzsichtigkeit) vor.
Bei Hyperopie werden zur Refraktionierung der Augen die Augen getropft, der Ziliarmuskel, der die Akkommodation steuert, Einstellung der Augen auf unterschiedliche Objektentfernungen (akkommodieren), hat oft eine Restanspannung der Muskulatur und verfälscht dadurch die Messergebnisse der Refraktionswerte, dies ergibt dann falsche Brillenglaswerte. Mit dem Tropfen (Zykloplegie) wird das vermiden.
Bei Myopie (Kurzsichtigkeit) ist das Auge gewöhnlich zu lang, mit dem Körperwachstum ändert sich auch geringfügig die Augenlänge und die Myopie (Kurzsichtigkeit) wird stärker, ein normaler Vorgan beim Körperwachstum. Erst ab Werte bedeutend größer - 5 dpt und weite ansteigend, ist das ein fall für den Augenarzt.
Bei Hyperopie ist der Augapfel zu kurz und bei einer Abbildung aus dem Unendlichen entsteht das Bild hinter der Netzhautgrube, die Abbiuldung ist unscharf. Durch Akkommodation kann das in jungen Jahren bei geringen Refraktionswerten [ca. + 1,0 dpt bis + 5,0 dpt, danach wird bei höheren Werten bei Nahakkommodation geschielt] ausgeglichen werden.
Durch das Körperwachstum ändert sich beim Hyperopen (Übersichtigen) die Augenlänge, die Refraktionswerte können geringer werden, es kann sogar der Zustand der Emmetropie (Rechtsichtigkeit) erreicht werden, also keine Brille. Wird die Augenlänge größer, dann tritt Myopie (Kurzsichtigkeit). Eine Stabilität der Refraktionswerte wird sich erst nach der Pubertät ergeben bzw. bei Beendigung des Körperwachstums.
Sollten sich die Visuswerte ändern, auch bei optimaler Korrektion, ist das ein fall für den Augenarzt und ein gezieltes Beratungsgespräch ist erforderlich, daher gezielt nachfragen, wenn etwas unklar ist wegen den Fremdwörtern nachfragen, man kommt als Kunde (nicht als Patient, der Geduldige) und erwartet eine optimale Gesundheitsdienstleistung, für die man zahlt!
Brillen mit Löchern (Lochbrille9 sind esotherischer Blödsinn! Hier wird ein physikalischer Effekt ausgenutzt, der für das Auge nicht hilfreich ist. Fotografie: je kleiner der Blendendurchmesser, um so größer die Tiefenschärfe und scharfe Abbildung, dies geht nur bei großer Helligkeit und funktioniert optimal beim Filmen und Fotografieren. Schon mal einen gesehen mit solch einer Brille, die hilft nur dem Verkäufer!!!