Hi :)
Also wenn du schon schreibst, dass du "immer alles für ihn gemacht" hast, dann ist völlig klar, dass die Beziehung das nicht ausgehalten hat.
Eine Partnerschaft muss aus gegenseitigem Geben und Nehmen bestehen. Wenn nur eine Seite ständig gibt, entsteht ein Ungleichgewicht, das die Liebe nicht verkraften kann.
Du fragst, wie du dieses Verantwortungsgefühl abstellen kannst.
Also "abstellen" auf Knopfdruck geht erstmal nicht. Das ist ein Prozess und an dem musst du dran bleiben.
Werde dir doch erst einmal darüber bewusst; was wolltest du in der Beziehung? Was hast du gesucht? Einen Mann, oder einen Sohn? Wolltest du in der Beziehung Partnerin oder Mutter sein?
Wenn du Partnerin sein wolltest, dann hat euch die Augenhöhe gefehlt- vielleicht hat dein Exfreund ja eher eine Mutter gesucht, die du ihm geben konntest.
(Nicht falsch verstehen- so etwas passiert unterbewusst, das macht keiner absichtlich!)
Jetzt kannst du dir versuchen, klar zu machen, dass er nun lernen muss, ein eigenes Leben zu führen. Du hast ihn vorher gehalten, hast ihn durchs Leben getragen. Aber wenn er dir am Herzen liegt, dann willst du doch eher, dass er allein stehen kann, oder? Du tust ihm also sogar etwas gutes, wenn du ihm jetzt die Gelegenheit gibst, dass er seine eigene Kraft entdecken kann.Dass er entdecken kann, dass er in der Lage ist, allein zu leben.
Ein Kind, das immer getragen wird, wird niemals laufen können, weil die Beine verkümmern. Ein Mensch, der niemals allein für sich sorgen muss, wird lebensunfähig werden.
Das heißt nicht, dass du dich abwenden musst.
Du kannst weiter für ihn da sein. Wenn er Fragen hat, kannst du sie ihm beantworten (z.B.: wie funktioniert die Waschmaschine, wie koche ich mir eine Tomatensauce usw.) Aber hilf ihm nicht, indem du es FÜR ihn tust, sondern hilf ihm, es selbst zu tun. Hilf ihm mit den Händen in den Hosentaschen- so lernt er am besten und wird zu einer starken Persönlichkeit werden.
Liebe Grüße
Gwen
:)