Liebe(r) LeonH,

ich habe zum Thema Infrarot sehr viele unterschiedliche Erfahrungen machen müssen. Unterschiedlich deshalb, weil Infrarot nicht gleich Infrarot ist und manche Hersteller von Infrarotgeräten offensichtlich nur schnelles Geld machen wollen und von der Physik nur teilweise beseelt sind. Eines ist ganz klar: wirklich angenehm, energieeffizient und aus meiner persönlichen Sicht auch gesundheitsfördernd sind nur Paneele mit ausschließlich Infrarot C Anteil (langwellige Infrarot Strahlung). Selbst innerhalb des Infrarot C Spektrums muss man noch eine ganz bestimmte Wellenlänge einhalten, um die Luft widerstandsfrei zu durchdringen, um wirklich nur feste Gegenstände zu erwärmen. Warum ist das so wichtig? Einerseits ist die Erwärmung der Luft der falsche Weg um zu heizen. Warme Luft kondensiert an kalten Wänden und damit habe ich feuchte Wände und sicherlich aber zumindest trockene Luft. Einerseits werden dadurch die Schimmelbildung forciert und andererseits die Atemwege zumindest irritiert. Ein weiterer Fakt, der gegen eine Konvektionsheizung (im Unterschied zur Infrarot Strahlungsheizung wird da die Luft erwärmt und nicht die festen Gegenstände) spricht ist, dass es bei einer Konvektionsheizung am Boden kalt ist (kalte Füße) und es an der Decke sehr warm wird (heißer Kopf)  die Wärmewalze. Durch diese Wärmewalze wird auch Staub in die Atemluft transportiert und erzeugt zusätzlich eine Belastung für die Bewohner. Folglich erzeugt die Konvektionsheizung für den Menschen ein unangenehmes Raumklima, und sie ist zusätzlich durch die falsche Temperaturverteilung im Raum energietechnisch ungünstig. Infrarotheizungen können bis zu 3°C unter der Raumtemperatur einer Konvektionsheizung mit dem gleichem Behaglichkeitsempfinden für den Menschen betrieben werden. Das allein spart pro Grad Raumtemperatur 5 - 7% an Energie = bis zu 21% Energieeinsparung. Dazu kommen aber noch viele andere physikalisch leicht erklärbare Vorteile einer Infrarotheizung, die in Summe eine Energieeinsparung von bis zu 70% gegenüber herkömmlichen Heizungen ausmachen können (Aussage technischer Universitäten). Vergleicht man Geräte verschiedener Hersteller, kommen da noch sehr viele konstruktions- und materialbedingte Unterschiede zum Tragen. Aus meiner Erfahrung betragen die energietechnischen Unterschiede unter den Infrarotgeräten selbst bis zu 50% an Wirksamkeit. Also Achtung vor Aussagen wie: es ist egal, welches Gerät Sie nehmen, Infrarot ist Infrarot - Hauptsache billig. Es verhält sich da gleich wie bei allen Qualitätsprodukten – beste Materialien und sorgfältige Fertigung haben ihren Preis. Aus eigenem Interesse und aufgrund persönlich sehr positiver Erfahrungen und positiver Erfahrungen innerhalb meiner Familie lässt mich dieses Thema nicht los. Im Web wird sehr viel Unfug zu dem Thema verbreitet. Das geht sogar soweit, dass man mehr Strahlungsleistung von Paneelen rausbekommt als man reinsteckt, was totaler Unfug ist. Andere berichten wieder von Gesundheitsgefährdung durch Strahlung – totaler Unsinn – da müssten alle Menschen, die einen Kachelofen benützen, auch geschädigt sein, weil der Kachelofen vom Prinzip her die gleiche Infrarotstrahlung wie gute Wärmepaneele abgibt. Es gibt auch Hersteller von Infrarotpaneelen, die Spiegel als Infrarotheizung anpreisen, was technisch unmöglich ist. Betrachtet man einen Spiegel einmal durch eine Wärmebildkamera, dann wird einem dieser Umstand sehr rasch bewusst. Ein Spiegel kann rein technisch gesehen keine Infrarotstrahlung abgeben, sondern eignet sich wunderbar als Rückwand für solche Paneele, da nach hinten dann keine Strahlungsenergie abgegeben werden würde. Für den Einsatz von Spiegel als Rückwand spricht aber die mechanische Haltbarkeit des Materials. Da ist Edelstahl die bessere Lösung. Im Prinzip sind die technischen Zusammenhänge, die hinter der Energieeffizienz und der Behaglichkeit von Infrarotpaneelen stecken, keine Mysterien, sondern nur die Kenntnisse der Physik und die Kenntnisse in Zusammenhang mit Unzulänglichkeiten von herkömmlichen Heizungsanlagen. Herkömmliche Heizungsanlagen funktionieren am Prüfstand und unter optimalen Bedingungen = z.B. ständig 100 % gereinigt und ganzjährig unter Volllast zumindest energietechnisch ausgezeichnet. Dieser Zustand ist aber im Normalbetrieb nicht zu erreichen – deshalb die großen Unterschiede im tatsächlichen Verbrauch zu den Normverbrauchswerten. Dazu kommt noch, dass Infrarotpaneele, wenn sie richtig konstruiert sind, keine wertvolle Energie durch Speicherung (Speicherverluste – schlechte Regelbarkeit) verschwenden, sondern ganz im Gegenteil als einzige mir bekannte Heizungsart exakt und auf dem Verbraucher abgestimmt regelbar sind, was wiederum enorm an Energie einspart. Aus diesem Grund würde ich nur auf Systemanbieter (Anbieter die Heizgeräte und Steuerungen als System anbieten) mit gesplitteten Regelungen (die Regeleinheit sitzt nicht am Gerät selbst) zurückgreifen. Dadurch wird eine exakte, bedarfsgerechte, energieeffiziente Regelung ermöglicht. Ich weiß, das war nicht ganz Dein Thema, aber da gehen mit mir die Pferde durch und ich möchte Dir meine anfänglichen Fehlkäufe ersparen. Ich dachte auch, durch das Netz verunsichert, billig ist gleich gut. Mir würden dazu aber noch sehr viele positive Aspekte einfallen, die für eine Infrarotheizung sprechen. Zu deinem Problem: ohne Deine Bausubstanz zu kennen wäre da eine seriöse Auslegung nicht möglich und ich würde mich auch in Richtung Wahrsagerei begeben. Abgesehen davon habe ich dazu nicht die notwendige Ausbildung. Eines ist mir aber aus persönlicher Erfahrung und aus der Literatur bekannt: je nach Gebäudestruktur und verwendeten Materialen kann es im Energiebedarf zu Unterschieden bis zu einem Faktor 10 kommen. Das heißt, Du benötigst 10x so viel Energie für das eine Gebäude als für das andere. Ich schlage deshalb vor, zu einem seriösen Anbieter zu gehen und Dir ein Angebot erstellen zu lassen. Ich habe da die besten Erfahrungen mit „easy Therm“ aus Unterwart Österreich gemacht.

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