„Samantha, oh Samantha.“ sagte eine weiche und besorgte Stimme zu mir. „Bitte öffne die Augen, bitte rede mit mir. Bitte verlass uns nicht.“ fuhr sie fort und ich hörte ein unterdrücktes Schluchzen. Am liebsten hätte ich die Hand meiner besten Freundin Teddy genommen und sie getröstet, ihr gesagt, das alles wieder gut wird, doch ich konnte nicht. Mir bereitete es großen, schmerzhaften Kummer, dass meine Freunde und meine Familie wegen mir weinten. Doch es ging nicht, ich war gefangen, gefangen in meiner eigenen Welt, wo es weder eine Vorne noch ein hinten gab, es herrschte überall beängstigendes und drübes Schwarz. Seid zwei Monaten lag ich jetzt schon im Koma und weder die Ärzte noch meine Freunde oder Familie wussten, ob ich jemals wieder aufwachen würde. Das heißt, im Grunde war ich ja wach, ich befand mich in einem benebelten Zustand, bekam alles mit was um mich herum geschah, hörte die lieben, tröstenden und verzweifelten Worte meiner Gäste, doch die Dunkelheit engte mich ein, nur allzu oft verspürte ich den Wunsch, dass sie meine stummen Schreie hörten und die Maschinen die mich am Leben erhielten ausschalteten, dann wäre ich wenigstens geborgen in der Stille, doch dann bekam ich Panik, denn noch war ich ja am Leben, zwar verbunden mit Nadeln, Schläuchen und Geräten, aber immerhin am Leben.Ich bekam jeden Tag Besuch, von meinen Freunden, meinen Eltern und meiner kleinen Schwester, doch die Tage zogen sich nur schleichend dahin. Die meiste Zeit schlief ich und wenn ich aufwachte, umhüllte mich immer noch diese ewige Dunkelheit, aus der ich nicht fliehen konnte. „Ich werde dich nicht im Stich lassen, sie werden dich nicht anrühren, das lassen wir nicht zu.“ hörte ich nun die Stimme meines Freundes Will, ich hatte nicht bemerkt, dass er in Raum gekommen war. Auf der Stelle wurde ich traurig, am liebsten hätte ich seinen Namen gerufen, mich von ihm in Arm nehmen lassen indem ich mich immer geborgen fühlte. Etwas weiches berührte meine Stirn, am liebsten hätte ich seinen Kuss erwidert, doch stattdessen fing mein Herz an schneller zu schlagen, es sprang auf und ab. Auf einmal setzte dieses fürchterliche und hohe Piepen des Herzschrittzählers an und sofort kam die Krankenschwester Ally angerannt um zu registrieren, dass alles in Ordnung war. „Ihr solltet jetzt gehen, sie braucht Ruhe.“ verordnete sie. Eine Hand strich mir über meine Wange und sagte sanft: „Wir kommen bald wieder.“ Nein! Wollte ich schreien, lasst mich nicht alleine, denn dann kam ich mir so hilflos vor, wie an diesem tag, wo sich alles änderte. Mein Mörder, der versuchte mich umzubringen lief immer noch frei herum, nur ich weiß, wer es ist und nur ich weiß, dass er sein nächtes Opfer längst im Visier hatte...Ich bin 15!