Danke für die treffende Beschreibung der Situation!

Ich fand mich als Arzt kürzlich in der selben Situation in einer Kirche im Landkreis München. Als Leiter des BKÄ - Bund Katholischer Ärzte habe ich am 27.10.2011 eine Umfrage unter ca.200 katholischen Ärzten in deutschland und Österreich gestartet.

Fazit: Nur wenige Arztkollegen sehen diese unerfreuliche hygienische Situation ebenso. Ein Geistlicher war sogar quasi beleidigt, dass jemand mit solch einer Frage kommt.

Wir haben diesedrängende Frage weitergeleitet an das Robert-Koch-Institut in Berlin (Abt. Infektionsschutz). Dann wird geklärt, inwiefern an der drohenden Infektionsmöglichkeit beim Friedensgruß wirklich etwas dran ist oder ob wir uns zu Unrecht sorgen machen.

Schon 2009 während der "Schweinegrippe" haben wir klare Vorschläge zum Verhalten im Gottesdienst gegeben, siehe unsere Website (Stichwort).

Konkret: Sich freundlich dem Nächsten gegenüber verbeugen, Hände auf der Brust verschränkt, nichts sagen (Tröpfcheninfektion).

Das nächste Problem folgt dann nämlich gleich:

Wie verhalte ich mich beim Empfang der Hl. Kommunion (Handkommunion, Mundkommunion). Welcher Gottesdienstbesucher und Kommunionhelfer / Priester hat sich kurz vorher die Häbnde desinfiziert (z.B. mit Desfinfektionsgel)?

Vorschlag: Bitte besprechen Sie dieses wichtige Theme bald einmal mit Ihrem Pfarrer und dem Pfarrgemeinderat. Hygiene geht uns alle an! Vermeidung von krankheiten ist Christenpflicht!

Als katholische Ärztevereinigung bleiben wir am Thema dran! Auch auf internationaler Ebene (FIAMC-Weltärzteorganisation) möchten wir das Problem thematisieren.

Konstruktive Lösungsvorschläge und Anregungen sind gerne willkommen. (info(at)bkae.org) Dank + Gruß

gez. Dr. (I) Gero Winkelmann,

Prakt. Arzt, Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung, 82008 Unterhaching, www.bkae.org

PS: Die Heilige Messe würde ich nicht verlassen! Die Heilige Kommunion und der priesterliche Segen sind ja das Wichtigste in diesem Gottesdienst...

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