Leider finde ich über die Zufriedenheit und ehrliche Erfahrungen von Treppenliften nicht wirklich etwas im Internet und daher möchte ich hier meinen Unmut über unseren Treppenlift von der Fa. Lifta loswerden. Vermutlich liegt dies an der älteren Generation die meist mit Internet nichts zu tun hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Vielleicht hilft mein Beitrag auch dazu, dass die Treppenlifthersteller sich einen Kopf machen, wie man in Zukunft die Treppenliftsteuerung verbessern und updaten kann bzw. dem Käufer bei den Vertragsverhandlungen eine Hilfe geben kann.

Nach meinen jetzigen Erfahrungen habe ich den Eindruck, dass der Schöpfer der Treppenlift-Steuerung wohl davon ausgeht, dass die nutzende Person noch Herr aller Sinne ist und bei einer Treppenliftstörung die Treppe bewältigen können muss und anschließend auch noch technisches Verständnis haben muss, um den Treppenlift zum Fahren motivieren zu können.

Mit Herr aller Sinne meine ich:
Die Person muss den hohen Warnton hören können, muss das schwache Signallicht erkennen können (besonders bei hochgeklappter Armlehne sollte er um die Ecke schauen können) und er muss Ausdauerkraft für 90 Sekunden haben, um die Bedienschalter zu betätigen.

Da meine 86-jährige Mutter im 1. OG meines Hauses wohnt und mit der Zeit immer unsicherer auf den Beinen geworden ist, hatte ich mich letztes Jahr dafür entschieden einen Treppenlift einbauen zu lassen. Ich hatte mich für ein Model der Fa. Lifta entschieden.
Das was ich an technischer Beschreibung gelesen hatte und wie er mechanisch aufgebaut war, machte er einen guten Eindruck.

Zu meiner Person, ich bin Software-Entwickler und hatte bis vor kurzem 20 Jahre lang die Software zur Steuerung von Triebzügen entwickelt.

Positiv empfinde ich von Firma Lifta das Service-Personal, die leider nichts an der miserableren Steuerung vom Treppenlift ändern können.
Sie haben mir sogar Tipps gegeben wie man die Steuerung überlisten kann.
Z.B. Man kann sich ein Kästchen bauen, in dem man die Fernbedienung einklemmt, wenn man den Treppenlift ruft um nicht ständig auf den Fernbedienungstaster zu drücken. 

Die Treppenlift-Steuerung hat weder eine USB-Anschluss noch einen LAN/WLAN-Anschluss um in die Steuerung eingreifen zu können. Es können nur geringfügige Eingriffe über ein „Mäuseklavier“ gemacht werden.

Als wir den Treppenlift eine Woche in Betrieb hatten, hatte ich mich an die Firma Lifta gewandt, damit diese die Software für den Treppenlift so anpassen, dass meine Mutter auch den Treppenlift akzeptiert. Denn so wie der Treppenlift funktioniert geht meine Mutter weiterhin die Treppe rauf und runter mit der Gefahr, dass sie doch mal die Treppe herunterstürzt.
Die Firma Lifta verweigerte jegliche Anpassung mit dem Verweis auf eine Europäische Maschinenrichtline EN-81-40 nach der der Treppenlift funktioniert.
Ich weiß nicht welche meiner nachfolgenden Anforderungen der EN-81-40 widersprechen.
Ich bin auch nicht bereit 170 € auszugeben, um in die EN-81-40 einsehen zu können.

Anforderung 1
Der Treppenlift sollte mindesten doppelt so schnell die Strecke fahren wie jetzt.
Jetzt braucht der Treppenlift für 8 m Weg 90 Sekunden. Das ist ein Schneckentempo von 0,32 km/h.
Nach späterer Recherche habe ich erfahren, dass angeblich ein Treppenlift 15 cm/s fahren darf, was einem Rennschneckentempo von 0,54 km/h.
Meine Mutter schafft diese Treppenstrecke in ca. 20 Sekunden, was einem Oma-Tempo von 1,44 km/h entspricht.

Anforderung 2
Die Steuerung für den Treppenlift soll umprogrammiert werden:

a. Wenn man auf dem Treppenlift sitzt, soll durch kurzes Drücken des Richtungsschalters am Treppenliftsitz der Treppenlift selbstständig in die gewünschte Endposition fahren.

b. Wenn man während der Fahrt den Richtungsschalter am Treppenliftsitz in beliebiger Richtung betätigt, soll der Treppenlift wieder stehen bleiben.

c. Wenn man den Treppenlift mit der Fernbedienung bewegt, dann soll der Treppenlift durch kurzes Drücken des Richtungsschalters auf der Fernbedienung selbstständig in die nächste gewünschte Halteposition fahren.

d. Wenn man während der Fahrt mit der Fernbedienung den Richtungsschalter in beliebiger Richtung betätigt, dann soll der Treppenlift wieder stehen bleiben.

e. Wenn der Treppenlift länger als 2 Minuten nicht auf einer Halteposition steht, dann soll er mit Piepsen beginnen und nach weiteren 15 Sekunden piepsend in die nächste Halteposition nach oben fahren.

f. Wenn der Treppenlift automatisch fahren will oder fährt, dann soll durch kurzes Betätigen eines beliebigen Richtungsschalters der Treppenlift stehen bleiben und das Piepen beenden.

g. Wenn der Treppenlift mit seiner Situation unzufrieden ist, dann soll er grundsätzlich einen wesentlich tieferen Intervall-Ton abgeben und in gleicher Weise ein von überall sichtbares auffälliges Lichtsignal erzeugen.
(Viele ältere Menschen können die hohen Töne nicht mehr hören)

h. Wenn die Steuerung in den Schlafmodus verfallen ist, dann soll mit kurzem Drücken eines beliebigen Richtungsschalters die Steuerung wieder aufgeweckt werden.
(15 Sekunden auf die Fernbedienung drücken, um die Steuerung aufzuwecken, halte ich für einen großen Unsinn.)

Resümee:
Ich fordere, dass ein Treppenlift von der Bedienung her anwenderfreundlich ist.

  • Kein ständiges Drücken des Tasters bis der Treppenlift am Ziel angekommen ist, denn alte Menschen haben nicht so viel Dauerkraft. Außerdem ist diese Bedienmethodik mit sehr viel warten verbunden. Die Begründung, dass dies wegen Totmannschalter so gelöst ist, das ist Unsinn. Was soll denn mit dieser Bedienmethode geschützt werden? Der Treppenlift hat zum Schutz schon genügend Endschalter.
  • Wenn man den Aufzug ruft oder fährt, dann drückt man auch nicht ständig den Taster bist das Ziel erreicht ist.
  • Der Treppenlift sollte ein von allen Seiten immer sichtbares Signallicht haben.
  • Der Treppenlift sollte einen Signalton in mittlere Tonhöhe haben. Am besten sogar einstellbar. Oder noch besser mit Sprachausgabe.
  • Ein Treppenlift sollte auf graden Strecken wesentlich schneller fahren.
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