Als Bindungsangst (englisch fear of commitment; gelegentlich lateinisch Commitorum Metus[1]; auch: „Bindungsphobie“, „Beziehungsverweigerung“) wird eine unüberwindliche Angst vor GefühlenNäheIntimitätSelbstverpflichtung und Commitment bezeichnet, die solchen Personen zugeschrieben wird, die mit einer anderen Person zwar eine Sex- oder Liebesbeziehungunterhalten, den Wunsch des Partners nach einer vollen Partnerschaft aber zurückweisen. Aus der Sicht ihrer Partner genießen diese Personen zwar viele der Annehmlichkeiten der Beziehung, lehnen es aber ab, sich rückhaltlos zu der Beziehung zu bekennen. Die Beziehung bleibt in der Schwebe. Für den Partner kann dies erhebliches Leid erzeugen.

Der Begriff der „Bindungsangst“ wird daneben hauptsächlich im Kontext einer alltagspsychologischen Theorie gebraucht, die sich mit ihrer Begrifflichkeit eklektisch aus der Tiefenpsychologie bedient und postuliert, dass „Beziehungsverweigerer“ narzisstisch gestört seien. „Beziehungsverweigerer“ seien einerseits von einem starken Wunsch nach Liebe und Nähe angetrieben, leiden – so schreiben diese Autoren – andererseits aber an einer übermäßigen und idiosynkratischen Furcht vor jeder Beeinträchtigung ihrer Selbstbestimmung und halten ihre Sexualpartner darum auf Distanz. Das Verhalten des „Beziehungsverweigerers“ wird pathologisiert; alternative Deutungen (er könnte auch gute Gründe haben, die Vertiefung einer nicht gut funktionierenden oder nicht lohnenden Beziehung abzulehnen) werden kaum in Betracht gezogen.[7]

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