Das ist eine Frage der moralischen Auslegungssache. Wer grundsätzlich dagegen ist,dass an Tieren geforscht wird, der würde es sicherlich als Tierquälerei ansehen. Es kommt auch darauf an, ob du in einer Klinik arbeitest oder einem privaten Unternehmen wie z.B. Bayer. Bei Kosmetika muss ich auch ganz klar sagen, DAS halte ich für Tierquälerei, weil es für mich keinem "höheren Zweck" dient, es hat keinen praktischen Nutzen. Davon hängen keine Leben ab. Das muss nicht sein. In Unikliniken wird z.B. keine Kosmetik getestet, dort werden nur Medikamente und Dinge wie Herzschrittmacher getestet. Den Tieren da geht es zum Großteil sogar sehr gut, da sie genug Platz haben, nicht alleine sind, genug Futter und Wasser haben, regelmäßig gesäubert und untersucht werden. Anders als so manches vernachlässigtes Haustier. Es gibt zum Beispiel auch Tiere dort an denen selbst garnicht geforscht wird, sondern die nur zur Kreuzung mit anderen da sind um zu gucken wie z.B. irgendwelche Krankheiten vererbt werden. Für mich ist allerdings folgender Punkt entscheidend: Wenn die Tiere wirklich leiden (worüber man ja streiten kann), für wen leiden sie? Und da muss jeder mal in sich gehen und darüber nachdenken, wo er, seine Familie oder vielleicht seine Großeltern wären oder wie es uns gehen würde wenn wir nicht so viele hervorragenden Medikamente hätten, keine technischen Meisterleistungen wie z.B. Herzschrittmacher. Wir haben diesen Versuchstieren sehr viel zu verdanken! Das wird oft vergessen. Überlegt mal wie es euch mit ner fetten Grippe gehen würde, wenn es keine Medikamente dagegen geben würde. Es sterben immer noch viele Menschen an Grippe, aber stellt euch vor wie viel höher die Zahl wäre, wenn Forscher nicht neue Medikamente entwickeln könnten. Und das geht halt nicht ohne lebende Wesen, an denen getestet wir. Oder wolltet ihr ein Medikament einnehmen, von dem ihr nicht wisst, was es für Auswirkungen haben kann? Oder würdet ihr euch an Stelle der Tiere anbieten? Ich kann verstehen, wenn Menschen es nicht gut finden. Aber ich denke bevor man die Forscher und Pfleger in den Unikliniken angreift,sollte man mal versuchen, ein Jahr ohne ein einziges Medikament auszukommen und spätestens wenns einem Menschen richtig dreckig geht, denkt er über sowas nicht mehr groß nach. Zudem sind die Tierpfleger dafür da, dass es den Tieren so gut wie möglich geht. Ich finde da kann man ihnen keinerlei Vorwurf machen. Und im Zweifelsfall sind die Pfleger diejenigen, die FÜR das Tier entscheiden. Egal was der Forscher sagt, wenn das Tier leidet, dann sorgt der Tierpfleger dafür, dass es erlöst wird.

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