Bevor sämtliche Frauen (und viele Männer) mit den Augen rollen und "Muttersöhnchen" murmeln- bitte erst folgenden Text durchlesen. Die folgende Geschichte hat für Menschen mit psychischen Problemen eine potenzielle Triggergefahr!

Im März 2019 bin ich mit meiner damaligen Freundin in unsere erste gemeinsame Wohnungen gezogen. Wir waren sehr glücklich-dachte ich. Im September des selben Jahres, nach gut 6 Monaten gemeinsamen wohnen, hat sich meine Partnerin in der Wohnung suizidiert. Sie wurde 23 Jahre jung.

Das ich in dieser Wohnung nicht mehr leben konnte, dürfte klar sein. Wie es der Zufall so wollte, war in meinem Elternhaus eine Wohnung gerade freigeworden. Meine (bzw. unsere) Vermieterin hatte großes Verständnis für meine Situation und akzeptiere einen Mietaufhebungsvertrag, damit ich um so schneller aus der Wohnung raus kam.

Hier lebe ich seit dem Suizid meiner Partnerin nun, also seit fast 3 Jahren. Die Coronakrise bzw. die Isolation hat meinen psychischen Zustand natürlich noch zusätzlich geschädigt. Grundstzlich habe ich mich aber inzwischen ins Leben zurückgekämpft. Zum Quartal 4 diesen Jahres (ab Oktober 2022) wird allerdings meine Mutter rüberziehen, weil ihr das Haus ein paar Straßen weiter zu groß wird.

Jetzt habe ich ehrlich gesagt Angst, dass meine Chancen auf eine neue Partnerschaft dadurch gen 0 gehen. Zumal ich ohnehin kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter pflege. Ich bemühe mich natürlich grundsätzlich eine neue Wohnung zu finden, bei den Mietpreisen und meinem Gehalt ist das leider nur nicht so ganz easy bzw wird wohl eine Weile dauern, unmöglich ist es Gott sei Dank aber auch nicht.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll. Wie kann ich das einer Frau erklären? Sicher nicht gleich beim ersten, zweiten Date, aber irgendwann muss ich "die Bombe platzen lassen". Meint ihr, dass ich fürs erste keine Chance auf dem Partnermarkt habe? Kann ich einer potenziellen Partnerin meine Story erzählen? Ich stehe kurz vor dem Durchbruch, ein komplett neues Leben anzufangen und jetzt grätscht meine Mutter dazwischen.

Wer bis dahin zu Ende gelesen hat: Vielen Dank- jetzt darf mit den Augen gerollt und "Muttersöhnchen" gemurmelt werden.

PS: Ich selbst habe KEINE Suizidgedanken