Von Anfang an arbeiten wir eng zusammen. Nachdem Kennenlern-Gespräch wussten wir, dass wir beide verheiratet sind. Unser Verhältnis war nett, freundlich, professionell... Bis ich einmal seinen tiefen Blick an mir gespürt habe... nach ca. 2-3 Monaten. Kleine Anzeichen von seinem Interesse gab's schon auch vorher.

Seitdem kam immer mehr dazu und ich habe die kleinen Aufmerksamkeitszeichen genossen und auch erwidert. Es war für mich schwierig zu verstehen, ob es nur Freundlichkeit ist oder mehr. In dem Moment, wo er mich mit seinem herzlichem Lächeln begrüßt, fragt, ob bei mir alles klar sei und "schön, dass du da bist" sagt ist mir sonnenklar, dass es mehr ist, als nur nett sein. Danach denke ich, ich bilde mir das alles ein.

Nach ca. 1 Jahr hat er angefangen mit mir zu flirten. Immer sehr dezent und warmherzig, sodass ich ihm das nie übel hätte nehmen können. Er flirtet mit niemandem sonst. Außerdem ist er sehr aufmerksam, hilfsbereit, gibt mir Tipps und Ideen, fragt nach... Wenn wir mal mit Kollegen außerhalb der Firma sind, schenkt er mir noch viel mehr Aufmerksamkeit als im Arbeitsalltag.

Immer öfter gibt's Gründe für eine Besprechung. Dabei kommt er mir sehr nah, aber es gab keinen Körperkontakt.Der Inhalt bleibt beruflich. Hin und wieder kommt was Privates durch. In Gesprächen mit einem männlichen Kollegen (in meiner Gegenwart) sagt er öfters was negatives über seine Frau.

Mit der Zeit ist für mich unser Umgang miteinander so selbstverständlich geworden, dass ich ihn vermisse, wenn ich ihn mal nicht sehe.

ABER: wir sind verheiratet und ich habe nicht vor, seine und meine Ehen zu zerstören und er wahrscheinlich auch (so schätze ich ihn ein).

Nun meine Frage: soll ich das ganze so laufen lassen? In einigen Monaten werde ich die Stelle wechseln. Oder soll ich mit ihm darüber sprechen: sagen, dass obwohl ich ihn ganz arg mag, das ganze keinen guten Lauf nimmt?

Ihn auf einmal zu ignorieren kann ich nicht und möchte ihn nicht verletzen.

Beides finde ich schlimm.

Bei der 1. Variante: ich will schon gerne wissen, was in seinem Kopf vorgeht und was er sich dabei denkt.

Variante 2. Ich habe keine Ahnung, was ich fragen, sagen soll. Ob er was dazu sagen wird? Ich mache es ja mit und kann mir nicht erklären, warum. Der Ausgang ist doch offensichtlich. Soll ich mich für meinen Teil einfach entschuldigen und das wars. Und lieber jetzt oder kurz bevor ich das Unternehmen verlasse?