Ich sehe das anders: Wenn ich in der Innenstadt von Frankfurt oder auch in manchen Vierteln der Stadt viele Menschen mit verschiedenen Hautfarbenen sehe, die verschiedene Sprachen sprechen, fühle ich mich deswegen nicht fremd. Es ist ja trotzdem noch das Land, in dem ich mich auskenne, wo ich mit meiner Sprache überall hinkomme und alles machen kann. Alle Ärzte, Juristen, Anwälte, Lehrer, Verkäufer, Berater, Polizisten etc. sprechen Deutsch, ich habe also nirgendwo Probleme durchzukommen. Ich fühle mich dann fremd, wenn das nicht möglich sein sollte. Und es gibt wohl auch einzelne Läden, wo teils andere Sprachen auch von Verkäufern gesprochen werden, aber trotzdem können sie ja auch noch Deutsch sprechen und wechseln sofort die Sprache, wenn ich sie anspreche.

Ich fühle mich viel eher fremd in diesem Land, wenn ich mir bewusst mache, wie viele Deutsche rassistische Ansichten haben oder wenn ich höre, dass sie Migranten, die in der 3. Generation in Deutschland leben, immer noch fremd im eigenen Land fühlen müssen, weil sie immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sind, obwohl das eigentlich ihr Land ist, und schon das Land ihrer Eltern war!

Ich lebe auch in einem Viertel mit einem hohen Anteil an Migranten und ich fühle mich hier sehr sicher und wohl. Ich hatte auch schon viel Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern, im Ausland und hier in Deutschland, und sobald man Menschen versucht kennenzulernen - egal welche Hautfarbe sie haben und welche Sprache sie sprechen - merkt man oft, dass man viel mehr gemeinsam hat, als man vielleicht vorher dachte.

Gerade wenn es einem Angst macht, Menschen mit anderen Hautfarben zu sehen, lohnt es sich vielleicht mal nachzufragen, in Kontakt zu kommen, auf sie zuzugehen - vll in Begegnungscafes von Flüchtlingsheimen oder Nachbarschaftscafes oder ähnlichem. Hab bei vielen schon mitbekommen, dass sich dadurch die Perspektive verändert hat und die Angst, die bei etwas Neuem am Anfang sicher normal ist, dadurch weniger wurde.

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