Die Wahl eines Kopfhörers steht auf einer Stufe mit der Wahl Deiner Religion! (Natürlich nur, sofern Du kein Atheist bist. ;)) Bei diesem Thema werden wahre Glaubenskriege ausgefochten! Du wirst zu jeder Kopfhörermarke Menschen finden, die diese absolut vergöttern. Und Du wirst welche finden, die sie abgrundtief hassen. Dazwischen findet sich kaum eine differenzierte Meinung.
Denkbar schlechte Voraussetzungen, um sich selbst eine qualifizierte Meinung zu bilden.
Da hilft nur das Eine: Probehören! Und einen Kopfhörer probezuhören bedeutet nicht, den Kopfhörer einmal aufzusetzen, um sich dann seine Meinung zu bilden. Du solltest einen Kopfhörer, sofern möglich, über Tage oder Wochen probehören! Sofern Du über das Internet bestellst, ist das Rückgaberecht Dein Freund. (Und man sollte beim Thema Kopfhörer auch kein schlechtes Gewissen diesbezüglich haben! Es ist, wie bei der Suche nach dem perfekt sitzenden Anzug/Kleid, eben nur dann eine qualifizierte Beurteilung des Produkts möglich, wenn man es ausgiebig zu Hause prüft. Achte bitte nur darauf, dass der jeweilige Händler Kopfhörer nicht zu den "Hygieneartikeln" zählt, da in diesem Fall Dein Rückgaberecht eingeschränkt ist.)
Insofern kann auch ich Dir nur ganz allgemeine Tipps geben: Gute und bekannte Kopfhörermarken sind AKG, beyerdynamic, Sennheiser, Philips oder Sony. Bei der Wahl Deines Kopfhörers solltest Du auf guten und bequemen Sitz achten, damit das Tragen über viele Stunden nicht zur Qual wird.
Bei Kopfhörern gibt es offene, halb-offene und geschlossene Modelle. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile. Geschlossene Kopfhörer ermöglichen ein sehr intensives Hörerlebnis – schotten Dich dabei aber gleichzeitig komplett von der Außenwelt ab. Das mögen viele nicht. Offene Kopfhörer eignen sich hingegen nicht zum Tragen in der Öffentlichkeit, da sie zwangsläufig Deine gesamte Umgebung mitbeschallen.
"Referenz"-Kopfhörer zeichnen sich (im Idealfall) durch eine sehr lineare Wiedergabe aus. Dies bedeutet, dass sie Musik so wiedergeben, wie sie aufgenommen bzw. gemastert wurde. Bei der Audiobearbeitung ist ein solches Wiedergabeverhalten unerlässlich. Für den privaten Musikgenuss bemängeln viele Träger jedoch häufig eine zu schwache Basswiedergabe. (Dabei ist der Bass einfach nur nicht in der Aufnahme vorhanden und wird durch den Kopfhörer auch nicht künstlich hinzugefügt.) Achte also bei der Beschreibung darauf, ob der Kopfhörer bestimmte Frequenzbereiche dämpft bzw. betont. (Abhängig von der von Dir bevorzugten Musikrichtung, ist die Betonung z. B. des Bassbereichs ja durchaus gewünscht.)
Ebenfalls praktisch ist es, wenn der Kopfhörer über einen modularen Aufbau verfügt, also das Kopfhörerkabel z. B. per Mini-XLR-Stecker verbunden ist. Im Falle eines Defekts musst Du dann nicht den ganzen Kopfhörer tauschen (oder basteln) sondern kannst einfach das Kabel erneuern.
Viel Spass beim Probehören! :)