Pro:

  • In bestimmten Branchen wird es quasi verlangt und erleichtert Studium bzw. den Berufseinstieg (Marketing, Medien, Politik, Sozialwissenschaften).

Contra:

  • Es ist in der Linguistik hochumstritten: Beweise für die Wirksamkeit existieren nicht, wenngleich das postuliert wird, und viele Sprachwissenschaftler sehen eher sogar neue Probleme, die durch das Gendern aufkommen. Gute Recherchevideos: https://youtu.be/mC5VhL48r7U https://youtu.be/ThK0UjdPELM
  • Es ist mehreren Umfragen zufolge bei den Wählern über Parteigrenzen hinweg sehr unbeliebt und wird sogar noch unbeliebter. Die Sprachgemeinschaft nimmt es nicht an.
Infratest 2021 ( Link)
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Infratest 2020 (Link leider nicht mehr abrufbar, aber im Link oben werden die Änderungen zum Vorjahr im Text beziffert)
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  • Es hat in keiner Altersgruppe eine mehrheit und wird sogar von mehr als 3/4 der Frauen als unwichtig erachtet
Forsa 2021 ( Link)
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  • Selbst in Branchen, die es begrüßen, wirkt es auf die Kunden / Zuschauer / Wähler befremdlich (siehe Umfragen)
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Kurze Antwort: Ja. Wenn du damit Grammatikfehler und nicht Rechtschreibfehler meinst 😉. Das Gendern ist ungrammatisch und damit im Prinzip ein Fehler.

Lange Antwort: Es gibt die standardisierte Schulgrammatik (das Brot des Bäckers), die etwas rigider ist - und dann gibt es die mentale bzw. kollektive Grammatik der Sprachgemeinschaft, die jeder Sprecher im Kopf hat, z.B. Umgangssprache (dem Bäcker sein Brot) und/oder Dialekt (em Bägger sei Brohd). Aber egal welche Grammatik du hernimmst: das Gendern ist in jeder von ihnen ungrammatisch. In einem Soziolekt wie z.B. der Medienbubble oder der linkslinkesten Szene könnte es grammatisch sein, aber selbst dort passieren viel zu viele Fehler und es entstehen Ungenauigkeiten und Missverständnisse. Grammatikalisierung ist also auch dort nur ein frommer Wunsch ganz, ganz weniger Sprecher. Und die Frage ist ohnehin: kann es Grammatik sein, wenn man sich bewusst dazu entscheidet? Oder ist es nur eine Sprachmode? Ich denke es ist nur eine Mode.

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Ein sehr gutes, seriöses YouTube-Video ist das von Constantin van Lijnden. Neben seinem Umfang und Tiefgang besticht es vor Allem durch ein gutes Quellenverzeichnis, mit dem du so einiges weiterrecherchieren kannst.

Van Lijnden zeigt, wie kritisches Quellenstudium vom Boden der Wissenschaftlichkeit aus geht, legt als einziger auf YouTube die dem Gendern zugrundeliegenden Studien überhaupt mal etwas breiter da, und findet mit unaufgeregter Skepsis zu einer sehr informierten Meinung. Wie er zu dieser Meinung findet, muss man selbst dann respektieren, wenn man sie nicht teilt.

Als Komplement zum Video hat er in seinem Podcast auf Spotify noch ein zweiteiliges Befürworter vs. Gegner-Format gemacht, in dem nochmal stärker auf viele Aspekte eingegangen wird.

https://youtu.be/mC5VhL48r7U

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