Ich hab einst einen Dokumentatarfilm gesehen, in dem Soldaten des Ostfeldzuges zu Wort kamen. Einer derer die sich dafür hergeben haben (bzw. dazu genötigt wurden) erzählte, dass er einen "Deal" mit einem Kameraden hatte. Während er aus der Gruppe der Hinzurichtenden jeweils nur die Mütter erschoss, hatte sich der andere auf deren Kinder spezialisiert. Der andere hatte es sich so zurecht gelegt, dass er die Kinder ja nur erlösen würde und es menschlicher wäre, ihnen kein Leben ohne Mutter zuzumuten. Der eine hatte es sich so zurecht gelegt, dass es humaner wäre, den Müttern die Ermordung der eigenen Kinder nicht zuzumuten und sie davor durch den Tod zu bewahren.
Wie man es auch dreht und wendet.... Sagt einer: " Ich esse das Fleisch ja nur, weil es ein Abfallprodukt der bösen Lederindustrie ist.", antwortet der andere: "Ich trage das Leder nur, weil es ein Überbleibsel der barbarischen Fleischindustrie ist."
Diese Logik funktioniert für den einzelnen gut, aber im Gesamtkontext erscheint sie fraglich, nicht wahr? Die Frage ist also zumindest dann obsolet, solange sie nur der Beruhigung des eigenen Gewissens dienen sollte.