Aktuelle Entwicklung im Yellowstone
In den Medien tauchen verstärkt Spekulationen über einen bevorstehenden Supervulkan-Ausbruch auf; diese Spekulationen werden durch starke Bewegungen des Calderabodens genährt. In der Tat scheint seit dem Jahr 2004 Magma in das Magma-Reservoire unter dem Yellowstone zu strömen, wodurch der Boden stellenweise um ca. 25 cm angehoben wurde. Besonders stark sind diese Bodendeformationen am Grund des Yellowstone Lake sowie im Norris Geyser Basin; dort ist auch eine Reihe neuer heißer Quellen mit enorm hohen Temperaturen entstanden. Der hintere Teil des Norris Geyser Basin wurde inzwischen für Besucher gesperrt. Die Aufwölbung und der erhöhte Hitzefluss kommen durch eine Magmaintrusion in 10 km Tiefe zustande und sind keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruches. Die Vulkanologen sprechen bei dieser Aktivitätsform von Magmatismus. Falls es in den nächsten Jahren zu einem Vulkanausbruch kommen sollte, muss es sich nicht um einen Supervulkan-Ausbruch handeln, wahrscheinlicher ist ein normaler Ausbruch.
Eine neue Studie von Girad und Stix (MSU 2012) zeigt, dass es in der Caldera 3 Zonen gibt, in denen sich sehr wahrscheinlich zukünftige Eruptionen unterschiedlicher Art manifestieren werden. Die erste Zone wird von großen Störungszonen dominiert. Hier sind explosive Eruptionen am wahrscheinlichsten, die große Mengen rhyolithische Lava fördern. Die 2.Zone liegt zwischen dem Norris Geyser Basin und Mammoth Hot Springs. Ein Ausbruch dort würde wahrscheinlich phreatomagmatischen, oder phreatischen Ursprungs sein. Die 3. potentiale Eruptionszone wird von kleinen Störungszonen durchzogen. Hier rechnen die Forscher mit Ausbrüchen von Basaltlava. Kein Szenario für die nächste Zeit geht von einem Supervulkan-Ausbruch aus.