Man kann da nur mutmaßen, aber für mich ist es ein inzestuöses, perverses Missbrauchsverhältnis gewesen, das durch ein Trauma-Bond (ähnlich Stockholm Syndrom) aufrecht erhalten wurde. Das Mädel war noch so jung und unbedarft, als es in seine Fänge geriet und Otto Strasser gab an, Hitler habe sie gezwungen auf ihn zu pinkeln und zu ka... es ist furchtbar. Am Ende erschoss sie sich, weil er sie psychisch terrorisierte... Das spricht ja schon für sich. Ich denke hier an Narzisstische Gewalt. Richtig schlimm, das Mädel tut mir sehr leid, möge es in Frieden ruhen an einem schöneren Ort.

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Toll dass du das fragst! Viel zu wenig ist allgemein bekannt über die Mechanismen der häuslichen Gewalt, denn diese hat eine ganz eigene Dynamik. Psychische und Physische Gewalt greifen so ineinander, dass das Opfer extrem geschwächt und traumatisiert wird.

Meist beginnt die Beziehung so intensiv, so schön wie nie zuvor. Das nennt sich Love Bombing, und baut tiefes Vertrauen und eine sehr starke Verbindung auf.
Dann kommt der Einbruch. Es beginnt mit extremer psychische Gewalt:

  • Gaslighting (das ist eine Art Verrücktmachen des Partners, Sachverhalte falsch darstellen, dem Partner die Wahrnehmung absprechen, behaupten er hätte etwas gesagt, was er nicht gesagt hat, Aussagen des Partners in einem anderen Kontext einfügen und verwenden um Zustimmung zu Dingen zu faken, die nie die Zustimmung hatten, Sabotageakte und das Leugnen derselben, etc). Gaslighting zerstört das ganze Selbstvertrauen der Person, weil die Gewalttäter ihnen so erfolgreich ein X für ein U vormachen, dass sie nicht mehr wissen, was falsch ist. Gaslighting wird benutzt, um die Frau dazu zu bringen, Dinge zu tun, mit denen sie sonst nicht einverstanden wäre.
  • Stundenlange Predigten, Diskussionen, Bereden des Opfers bis zur tiefen Erschöpfung
  • Schlafentzug
  • Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, stundenlanges Gebrüll
  • Dann wieder Love Bombing, damit die Frau nicht ins Zweifeln kommt, eine Runde lang ist wieder alles wie am Anfang, die Frau denkt, es war nur eine Phase des Stresses und er serviert ihr auch Gründe warum, meistens sagt er, dass sie schuld war, dass sie dieses und jenes tun soll...
  • dann geht es wieder los.
  • In diesem Prozess kommt irgendwann körperliche Gewalt dazu (manchmal bleibt es aber auch beim Psychoterror, das kann schwer psychisch schädigen (PTBS)
  • Wenn das Opfer sich über das Verhalten des Gewalttäters beklagt, wird abgewiegelt, verharmlost, rechtfertigt, stundenlang geredet.
  • Häufige Manipulationstechnik ist die Täter-Opfer-Umkehr: Ich bin nur so weil du... du musst..
  • Wenn die Frau sich davon nicht überzeugen lässt, spielt der Täter den reumütigen (Love Bombing) und kauft Blumen, Geschenke, macht große Liebesgesten, entschuldigt sich, verspricht den Himmel auf Erden, macht manchmal zum Schein einen Termin beim Therapeuten aus (den er dann nicht wahr nimmt) und und und
  • Wenn die Frau ihm verziehen hat, gibt es wieder einen kurzen Honeymoon, dann geht alles von vorne los, die Gewalt wird dabei immer schlimmer.
  • Es dreht sich eine Abwärtsspirale. Die Frau ist mit 2 Männern zusammen: Dr. Jeckyll, der liebe, der sie liebt, sie umsorgt, sie sehr glücklich macht! Und Mr. Hyde, der von einem Augenblick auf den anderen erscheint, sie anbrüllt, schlägt, misshandelt, und er ist wie ein anderer Mensch.
  • Diese zwei Gesichter verursachen eine Kognitive Dissonanz (meistens schon sehr früh in der Phase der psychischen Gewalt), die Frau ist sehr verwirrt, sie kann die beiden Gesichter nicht unter einen Hut bringen - das Gehirn bekommt eine Art Kurzschluss.
  • Das heißt "Stockholm Syndrom" oder auch "Trauma Bindung". Der Psychoterror und /oder die körperliche Gewalt löst einen Cocktail an Stresshormonen im Blut aus, der die Zusammenarbeit der verschiedenen Areale im Hirn stört:

"Die Entscheidungsfindung durch den Neocortex wird unterbunden, indem die Verbindungen zwischen Amygdala und Hippocampus unterbrochen werden. Viele Informationen werden dadurch erst gar nicht an das explizite Gedächtnis weiter geleitet, Reaktionen auf die Gefahr werden fast ausschließlich von den impliziten Gedächtnissen gesteuert. Diese Unterbrechung zwischen verschiedenen Gehirnarealen wird auch Dissoziation genannt." (Zitat Dipl Psych Doris Reile)

Jetzt kann sich die Frau nur noch in kleinen Bruchstücken an die Gewalt erinnern. Oft kommen die Erinnerungen nie zurück. Der Körper hat auf Taub gestellt, auch Gefühle werden dissoziiert. Der Körper ist im Überlebensmodus. Entscheidungen können nicht mehr getroffen werden, weil der Neocortex in seiner Arbeit abgekoppelt und gestört ist. Die Situation kann nicht mehr im Ganzen überblickt werden, weil die Gehirnfunktion durch Trauma gestört ist.

Wegen dieses Trauma Bonding oder Stockholm Syndroms verharren die Frauen in einer Art Erstarrung. Sie können sich nicht mehr entscheiden. Dazu kommt die Manipulation durch den Täter, der ihnen einredet, sie wären selber schuld an der Gewalt, durch ihr verhalten, die Scham, weil sie so erniedrigt wurden, das gesellschaftliche Tabu.

Es ist sehr schlimm. Sie brauchen Hilfe von außen, um die Mechanismen zu verstehen, erst dann können sie sich befreien.

Häusliche Gewalt kann jedem passieren. Meist sind Frauen betroffen, aber auch Männer können Opfer werden. Es gibt es in allen Gesellschaftsschichten, auch unter gebildeten oder priviligierten Menschen und die meisten Täter in Deutschland sind Deutsche.

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Also ich würde mir auch Gedanken machen - was soll das, dich so auf deinen Körper zu reduzieren und dann noch an deiner Pose herum zu kritisieren. Eigentlich hätte Frau ja erwartet: Schönes Kleid! Und dann kommt sowas?

Ist er oft so?

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