Hallo. Es gibt unzählige Perspektiven, aus denen man das Thema Antisemitismus behandeln kann. z.B.: unterschiedliche politische "Richtungen": extreme Rechte, Linke, religiöse Milieus (Islamisch, Christlich etc.), in der Berichterstattung (da gibts jede Menge Antisemitismus), unterschiedliche Äußerungsformen (Rasseantisemitsmus, Post-Shoa-Antisemitismus, israelbezogener Antisemitismus) usw.

Ich würde was empfehlen, ein Thema zu nehmen, für die du dich auch persönlich interessierst. Falls du Literaturempfehlungen brauchst, sag gern bescheid.

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Persien war zum Zeitpunkt seiner Eroberung durch die Araber im 7. Jahrhundert schon ein über tausend Jahre alte Großmacht. Ich nehme an, dass in der Ablehnung der Araber durch die Iraner der verletzte kollektive Stolz darüber eine Rolle spielt, dass in der Eigenwahrnehmung ein alterwürdiges Kulturvolk durch irgendwelche "Barbaren aus der Wüste" unterworfen wurde.

Umgekehrt ist mir das aber tatsächlich deutlich weniger stark bekannt. Außer dass viele Araber den iranischen Expansionismus verurteilen - worin bestimmt auch der Gegensatz zwischen dem shiitischen Iran und den mehrheitlich sunnitischen arabischen Staaten eine Rolle spielen mag.

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Man muss hier unterscheiden zwischen einem Straftatbestand und einer Wahrnehmung. Individuen, die sich für Patriot*innen oder sonst was halten, mögen das als Landesverrat empfinden, wenn sich ein*e deutsche*r Staatsbürger*in dazu entschließt, für den Geheimdienst eines anderen Staates zu arbeiten. Das ist aber erstmal nur deren subjektive Empfindung.

Landesverrat als Straftatbestand ist etwas anderes. Dazu muss die betreffende Person Staatsgeheimnisse verraten:

Wer ein Staatsgeheimnis
1. einer fremden Macht oder einem ihrer Mittelsmänner mitteilt oder
2. sonst an einen Unbefugten gelangen läßt oder öffentlich bekanntmacht, um die Bundesrepublik Deutschland zu benachteiligen oder eine fremde Macht zu begünstigen,
und dadurch die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.

Für den Straftatbestand muss also der Geheimnisverrat vorhanden sein und der Verrat des Geheimnisses muss einen schweren Nachteil für die äußere Sicherheit Deutschlands nach sich ziehen. Das wäre nicht automatisch gegeben, nur weil man beispielsweise für die CIA arbeitet. Ganz davon abgesehen, dass Deutschland und die USA offiziell Verbündete sind und man ja durchaus auch sicherheitsrelevante Themen ausstauscht, um gemeinsam Bedrohungen zu bekämpfen.

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Soweit ich weiß, gibt es keinen konkreten Bezug des Symbols zu rassistischer Ideologie oder rassistischen Organisationen.
Es stimmt aber auch, dass Symbole aus der nordisch-germanischen Mythologie bei Neo-Nazis und in völkischen Kreisen sehr beliebt sind, weil man die dazugehörige Religion (im Gegensatz zum schwachen und "verjudeten" Christentum) als "arteigene Religion" interpretiert. Die Gefahr, dass du mit einer solchen Tattowierung solche Assoziationen weckst, ist selbstverständlich da - wie du damit umgehst, ist letztendlich dann deine Entscheidung.

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Entgegen der Mehrheit der Antworten würdest du höchstwahrscheinlich dein Haus behalten, wenn es deiner Wohnsituation und deinen Bedürfnissen angemessen ist.

Entgegen landläufiger Auffassung, ist es nicht das Ziel des Kommunismus, sämtliches Eigentum abzuschaffen, sondern vor allem das Eigentum an Produktionsmitteln. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht die Eigentümer dieser Produktionsmittel entscheiden, was und wie viel produziert wird, sondern dass die Gemeinschaft, orientiert am Bedarf der Allgemeinheinheit diese Entscheidung trifft.

Da wohnen zu den Grundbedürfnissen aller Menschen gehört, entspricht es nicht der Logik des Kommunismus, dir dein Haus wegzunehmen, sondern eher, wenn es zusätzlichen Bedarf an Wohnraum gibt, diesen gemeinschaftlich zu schaffen.

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Ja

Auf einer theoretischen Ebene würde ich tatsächlich sagen: "Nein". Theoretisch würde ich unter Patriotismus als positiven Bezug auf die Errungenschaften des eigenen Gemeinwesens fassen, das auf eine gleichzeitige Abwertung anderer (Gemeinwesen und Menschen) nicht angewiesen ist. Zu unterscheiden wäre dies von der irrationalen Überhöhung des eigenen nationalen Kollektivs (also Nationalismus), das die Abwertung anderer notwendigerweise zur Folge, ja sogar zur Voraussetzung macht.

In der Praxis geht diese Unterscheidung - vor allem in Deutschland - in den wenigsten Fällen auf. Wer sich hierzulande als "Patriot" bezeichnet, ist in nahezu allen Fällen ein Nationalist - und bezieht sich nicht in erster Linie positiv auf Errungenschaften des eigenen Gemeinwesens, die objektiv die Welt besser gemacht haben (Demokratie, Frauen- und Bürgerrechte etc.), sondern auf herbeiimaginierte Kollektive wie "das deutsche Volk" und legt seinen Fokus darüber hinaus seinen Fokus in der Regel auf Feinderklärungen und die Abwertung anderer.

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Das ist vermutlich das Idealbild, auf das die (frühe) kommunistische Theorie hinauswollte: "An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft [...] tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die freie Entwicklung aller ist." (Manifest der Kommunistischen Partei)

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Vor knapp 15 Jahren ist eine Broschüre erschienen, die sich mit der Geschichte und der Bedeutung des "Deutschlandliedes" auseinandergesetzt hat. Ich habe sie damals gelesen und fand die Argumentation stellenweise sehr spannend. Ich habe dir unten die Broschüre verlinkt, vielleicht hilft sie dir weiter.

https://streitumsdeutschlandlied.files.wordpress.com/2010/12/argumente_gegen_das_deutschlandlied1.pdf

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Ich muss zugeben, dass es ewig her, dass ich Said gelesen habe, deswegen kann ich nur bruchstückhaft widergeben, woran ich mich erinnere und was ich mir dabei gedacht habe:

Ich finde einerseits das Anliegen Saids, sich die durchaus koloniale Perspektive der Orientwissenschaften kritisch anzuschauen, nachvollziehbar und richtig. Allerdings führt sie, wie viele Elemente postkolonialer Theorie an vielen Stellen zu einer Umkehrung rassischer Zuschreibungen, die ganz oft eine Ablehnung von Aufklärung und Universalismus als westliche Konzepte einerseits und eine Romantisierung und damit Verharmlosung vermeintlich originärer "indigener" Gesellschaften beinhalten. Zu offensichtlich finde ich bei Said, wie auch bei anderen postkolonialen Theoretiker*innen die politische Intention, bei der es klar nicht darum geht, Geschichte und Gesellschaft mit wissenschaftlich objektiven Standards zu machen (diese werden mithin selbst als kolonial bezeichnet), sondern um den Versuch, die manichäischen Verhältnisse schlicht umzukehren und aus dem guten zivilisierten Westen, den bösen kolonialen Westen und aus den unterentwickelten und unzivilisierten Regionen des globalen Südens die heile Welt, in der jede Widerlichkeit als originäre Kultur durchgeht zu zeichnen.

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Was wäre wenn man aus Westjordanland und Gazastreifen den arabischen Staat Palästina gründen würde?

Eine Frage zu dem Konflikt. Israel bedeckt ja den Großteil Palästinas und hat ein schmales aber einheitliches Gebiet und Zugang zum Mittelmeer, Roten Meer, Totem Meer, See Genezareth und Jordan

Das Gebiet der arabischen Palästinenser besteht aus der Westbank und Gazastreifen die getrennt sind.

Was wäre wenn man aus diesen Gebieten nun als Kompromiss den Staat macht und sie durch einen Tunnel verbindet mit Straße und Eisenbahn.

Sodass man in Gaza einen Seehafen hat für den Handel und die Leute aus der Westbank auch ans Meer fahren können zum baden.

Der Gazastreifen ist heute ganz arabisch und in der Westbank gibt es Städte wie Hebron, Bethlehem, Jericho, Ramallah, Nablus, Jenin nur sind diese mehr jüdisch oder arabisch bewohnt? Und Jerusalem könnte man zwischen beiden Staaten teilen wegen der Klagemauer der Juden und dem Felsendom und der Moschee der Araber

oder man macht Ramallah oder Gaza zur Palästina Hauptstadt als Ersatz.

Und der kleine Staat Palästina hätte dann das Meer und Grenzen zu Israel, Jordanien und Ägypten.

Wäre dann Frieden und würden Milliarden an Hilfsgeldern an den Staat Palästina gehen könnten die Palästinenser es aufbauen und Häuser und Autos und eine Wirtschaft bekommen und so wie die Israelis leben. Nur eine Armee sagt man dürfte der Staat nicht haben und Israel würde ihn weiterhin kontrollieren an den Grenzen.

Will Israel auch nicht dass es Außengrenzen zu Jordanien und Ägypten gibt und dass die Araber mit dem Wasser des Jordan Landwirtschaft in der Westbank betreiben können?

Weil wäre dieser Staat so eine gute Lösung weil ja jetzt dieser Plan kam der das Jordantal wieder Israel zuspricht. Ist das nur wegen dem Fluss und dem Wasser?

Weil der See und der Jordan bringen das wichtige Süßwasser das den Norden Palästinas fruchtbar macht und dazu hätten auch Syrien, Jordanien und Westjordanland Zugang. Und die jüdischen Siedler wollen das Gebiet der Westbank nicht aufgeben weil es so zentral von Israel liegt oder?

Stimmt das alles so etwa und was ist das schwerste Problem???

Weil Westbank und Gaza würden als arabischer Staat völlig ausreichen. Sie hätten dann einen Teil Palästinas für sich als ihr Land und Frieden wäre möglich

Oder will Israel das nicht und diese Gebiete doch ganz in sich einverleiben und die

Palästinenser am Liebsten ganz vertreiben und umsiedeln nach Jordanien und Ägypten was aber nicht machbar ist?

Hier genau diese Gebiete. Was sagt man dazu?

Bitte auch Beiträge von Israelis und Israel Kennern hier :)

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Ich würde behaupten, dass das Kernproblem nicht in der genauen territorialen Ausgestaltung eines zu gründenden palästinensischn Staates liegt. Ein eigener arabischer Staat wurde in diesem Kontext ja schon unzähle Male vorgeschlagen (zum ersten mal schon 1937!) und jedes Mal von der arabischen Seite abgelehnt.

Das Kernproblem im Nahostkonflikt ist (der arabisch-muslimische) Antisemitismus, der dazu führt, dass viele Araber grundsätzliche keine Juden oder keinen jüdischen Staat in ihrer Nachbarschaft dulden wollen. Das stellt sowohl ein Problem für eine Zweistaatlösung an sich dar, als auch im Detail für den Grenzverlauf. Gäbe es keinen Antisemitismus, wären z.B. jüdische Siedlungen garkein Problem - weil aber die Palästinenser und ihre Sympathisaten scheinbar selbstverständlich auf einem "judenreinen" Palästina bestehen (während sie gleichzeitig natürlich Israel Apartheid vorwerfen) - ließe sich dieses Problem nur durch Annexion der Siedlungen durch Israel, oder massive Vertreibungen der jüdischen Bevölkerung in der Westbank (wie 1949) lösen.
Davon abgesehen, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Gründung eines palästinensischen Staates irgendwelche Probleme lösen würde. Ganz im Gegenteil - wenn man sich die aktuelle politische und gesellschaftliche Struktur anschaut, kann man sich fast sicher sein, dass Palästina die nächste arabische Despotie würde. Die PA-Regierung und die Fatah sind seit Jahrzehnten nachgewiesenermaßen extrem korrupt (weswegen internationale Hilfsgelder wahrscheinlich kaum für Verbesserungen sorgen dürften - ganz im Gegenteil: der stattfinden Infrastrukturausbau wird maßgeblich von den Israelis oder in Kooperation mit den Israelis durchgeführt; möglich, dass das bei einer Staatsgründung dann auch noch wegfiele) und augenscheinlich unfähig, zivile Regierung und Verwaltung durchzuziehen - man muss sich allein vor Augen halten, dass sich der Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas aktuell im 14. Jahr seiner vierjährigen Amtszeit befindet. Zieht man dann noch den innerpalästinensischen Konflikt zwischen der Fatah und der Hamas in betracht (bei der letzten Wahl hat im übrigen die Mehrheit der wahlberichtigten Palästinenser die Hamas gewählt), könnte es durchaus sein, dass die Hamas endgültig die Oberhand gewinnen könnte und Palästina zu einem islamischen Staat nach Vorbild des Irans (nur halt Sunnitisch) umgestalten würde. Da die Hamas in ihrer Charta Israel nicht anerkennt und sich selbst Verhandlungen und Frieden mit Israel verbietet, würde es unweigerlich zu einem neuen Krieg kommen.

Die Situation ist leider derart festgefahren, dass eigentlich kaum Hoffnung auf schnelle Verbesserungen gibt. Man müsste sich fast fragen, ob nicht eine strenge und effiziente israelische (Militär)Verwaltung, die in der Lage wäre, die Terrorgruppen nachhaltig in Schach zu halten und den Infratrukturausbau zu forcieren, für die Palästinenser nicht sogar besser wäre - das Kernproblem (nämlich Antisemitismus) würde das freilich ganz und garnicht lösen.

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Der Investiturstreit war die Auseinandersetzung zwischen dem Papsttum und den römisch-deutschen Königen um die Frage der Einsetzung in kirchliche Ämter.

Lange Zeit war es Brauch gewesen, dass die Könige hohe Geistliche (wie z.B. Bischöfe) in ihr Amt einsetzten (Investitur). Diese Posten besetzten sie meist mit Verwandten oder Vertrauten, da die Reiskirche mangels königlicher Zentralgewalt ein wichtiger Bestandteil der Regierung war.

Im Zuge der kirchlichen Reformbewegung wurde diese Praxis immer wieder verurteilt und der Anspruch erhoben, nur der Papst als geistliches Oberhaupt der Christenheit, könne diese Würde vergeben.

Eskaliert ist die Auseinandersetzung zum ersten Mal zwischen Heinrich IV und dem Papst Gregor VII. Dessen Ansicht nach sei der Papst die höchste Gewalt und stünde auch über dem Kaiser (Diese Forderungen erhob er im sog. Dictatus Papae). Dies führte schließlich zum Bruch Heinrichs mit dem Papst, worauf hin dieser Heinrich exkommunizieren (also aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausschließen) ließ, was Heinrich nur durch einen Bußgang (Gang nach Carnossa) aufheben konnte.

Mehr oder weniger beigelegt wurde der Konflikt erst unter den Nachfolgern der beiden. Im Wormser Konkordat (1122) einigten sich Papst und König auf das Vorrecht des Papstes, Bischöfe einzusetzen, womit dem Königtum entscheidender Einfluss über die Reichskirche endgültig verloren ging.

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"Als ich ein Kind war, so bekamen wir regelmäßig körperliche Züchtigungen und sowohl meine Brüder, als auch ich sind, aus meiner Sicht, anständige und auch obrigkeitshörige Mitglieder der Gesellschaft geworden."

Ja, autoritäre und gewalttäige Erziehung funktioniert ganz super. Sie bringt autoritätsgläubige, gewalttätige Menschen hervor. Wozu diese Sorte Mensch fähig ist, haben die Deutschen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

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Ohne jetzt den Anspruch erheben zu wollen, der größte Marx-Kenner zu sein, würde ich doch den einen oder anderen Einwurf machen wollen. Zunächst einmal: Man muss sich alleine die Antworten hier anschauen, um erkennen zu können, warum „der Kommunismus“ in Deutschland nicht beliebt ist. Ganz einfach: die überwiegende Mehrheit der Menschen – man möchte fast sagen der Menschheit – hat den Kommunismus nicht verstanden (bzw. die wesentlichen Grundvoraussetzungen, unter denen man am Kommunismus festhalten kann).

Zu allererst möchte ich vorausschicken, da ich das ohnehin für das wesentliche Missverständnis halte, das den meisten hier eine klare Sicht auf die Dinge verbaut: Es hat den Kommunismus bisher nicht gegeben. Was sich der geneigte Deutsche vorstellt, wenn ihr „Kommunismus“ hört, sind autokratische halb-sozialistische Regime, von denen die überwiegende Mehrheit die wesentlichen, von Marx determinierten Grundvoraussetzungen für den Sozialismus/Kommunismus (nämlich eine umfassende Industrialisierung) nicht erfüllt hat.

Der Kommunismus aber ist eine Utopie (und sein utopischer Charakter sollten einem mitnichten davon abhalten, anerkennen zu können, dass er ein erstrebenswertes Ziel darstellt), der aus deutlich mehr besteht, als aus 5-Jahres-Plänen und Arbeiterparteien. Zentral dafür ist aber die Aufhebung der bürgerlich-kapitalistischen Produktionsverhältnisse, die nunmal das Grundübel der Welt so wie sie ist, darstellen. Der Kommunismus soll einlösen, was die bürgerliche Gesellschaft immer versprochen, aber niemals voll hat halten können: ein gutes Leben für alle. Dass es dazu andere Menschen braucht, als solche, wie sie gerade existieren, ist selbstverständlich. Die Aussage „Der Kommunismus ist gut, aber die Menschen sind dafür zu schlecht“, bringt auf den Punkt, woran es mangelt: Die Zurichtung des Menschen durch die kapitalistischen Verhältnisse geht so weit, dass er sich diese als natürlich imaginiert. Dass Menschen mitunter unfähig sind, sich eine bessere Welt vorzustellen, darf mitnichten heißen, dass diese nicht möglich ist – und ohne in unkritische Fortschrittsgläubigkeit zu verfallen: wir leben heute in Verhältnissen, von denen wohl vorangegangene Generationen niemals zu träumen gewagt hätten.

Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft als etwas zu Überwindendes zu betrachten, soll aber in keiner Weise ihre enormen Errungenschaften aberkennen. Auch Marx tut das nicht. Bei allem, was daran zu kritisieren ist, muss man doch festhalten, dass sie die Lebensbedingungen und nicht zuletzt auch die Freiheit vieler Menschen enorm verbessert hat. Daher ist sie auch gegen alle Angriffe regressiver Ideologien (die nicht nur von rechts, sondern genauso auch von links und natürlich von genuin antimodernen Strömungen wie dem Islamismus kommen) zu verteidigen.

Ob man irgendwie auf den Kommunismus stolz sein sollte, nur weil Marx Deutscher war, finde ich in sich schon eine merkwürdige Frage – ganz davon abgesehen, dass Marx seine Werke mehrheitlich im französischen und britischen Exil verfasst hat, weil er eben mit der deutschen Ideologie so gar nicht zusammen geht.

Und noch zur scheinbar beliebten Aussage: „Deutschland hat auch den NS erfunden und der ist trotzdem nicht beliebt.“ Ich zweifele grundsätzlich an dieser Behauptung. Natürlich wird man nur die wenigsten Deutschen dazu bekommen sich (öffentlich) zum Nationalsozialismus zu bekennen. Das bedeutet aber mitnichten, dass nicht die wesentlichen Einstellungen, die den NS zeitigten, sich in Deutschland nicht weiterhin großer Beliebtheit erfreuen: Die Sehnsucht nach dem volksgemeinschaftlichen Kollektiv (siehe Fußball-WM und „wir schaffen das“), ein mindestens strukturell antisemitischer Antikapitalismus, Ressentiment gegen die Moderne an sich (Parlamentarische Demokratie, Rechtsstaat usw.) und natürlich gegen die USA als deren Repräsentanten, eine ausgeprägte Faszination für die Autokraten dieser Welt (von Putin und Orban über Hugo Chavez bis hin zu Arafat und Chomeini) und die allgemeine Unfähigkeit zur Erfahrung – das alles scheint mir zu einem großen Teil die „deutsche Volksseele“ auszumachen.

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Schön wenn man seine alten Antworten einfach recyceln kann:

1. Sowas wie "die Antifa" gibt es schlechterdings nicht. Unter dem Label Antifa gibt es unglaublich viele Gruppen, die sich um den losen Konsens bewegen, man müsse etwas gegen den Faschismus und mit ihm zusammenhängende Ungleichheitsideologien (z.B. Sexismus, Antisemitmus, Kapitalismus etc.) unternehmen. Daher haben Antifagruppen grundsätzlich ein tendezell progressives und emanzipatorisches Potenzial. Wie dieses Potenzial allerdings genutzt wird, ist eine andere Frage.

 2. Größter Diskussionspunkt bei (aber auch in den Antifagruppen - und in der Linken allgemein) ist das Verhältnis zur Gewalt. "Die Antifa", so die landläufige Meinung, sei eine Bande arbeitsloser, vom Staat bezahlter Schläger, die sich um Inhalte nicht scheren würden. Das ist eine sehr grobe Fehleinschätzung. Ja, es gibt unter dem Banner des Antifaschismus viel zu viele Leute, die ihre Gewaltlust ausleben wollen - und das ist auch absolut zu verurteilen. Aber die Mehrheit der Antifagruppen macht extrem wichtige Arbeit. Und da geht es nicht mal nur darum, Demonstrationen zu organisieren (auch solche, die z.B. Neonazis blockieren), sondern vor allem auch Theoriearbeit, die für den politischen Diskurs ungemein wichtig ist.

3. Man kann an Antifa-Gruppen zurecht sehr viel kritisieren - besonders im Bezug auf Gewalt. Sie aber mit (Neo)Nazis gleich zu setzen - besonders im Bezug auf Gewalt, ist einfach extrem kurzsichtig. Denn wenn man sich neonazistische Ideologie anschaut, dann wird man schnell feststellen, dass Gewalt dort eines der Kernelemente ist: angefangen beim Zuschaustellen der eigenen Gewaltbereitschaft v.a. auf Demos, die Androhung von Gewalt gegen politische Gegner (und da geht es nicht nur um Menschen von der Antifa, sondern auch "normale" Menschen, die sich gegen Nazis einsetzen: Politiker, Gewerkschaftler, Menschen aus der Kirche usw.), die Verherrlichung von Gewalt - und besonders die nationalsozialistische Gewalt, bis hin zur Anwendung von Gewalt - wobei die Mordserie des sog. NSU nur ein trauriger Höhepunkt ist: den seit 1990 wurden um die 180 Menschen von Neonazis und ihre Gesinnungsgenossen ermordet. Das auf eine Stufe zu stellen, ist schleichtweg falsch.

Ich glaube, dass vor allem der 3. Punkt klarmachen sollte, wo der große Unterschied im Bedrohungspotenzial liegt. Einfach weil Gewalt beherrschende Grundideologie der (extremen) Rechten ist, ist die Bereitschaft zur Gewaltanwendung deutlich größer - und gefährlicher.

Dass die Texte irgendwelcher Dinosaurier-Deutschpunk-Bands nicht nicht unbedingt das Maß der Dinge bei der Beschreibung der Wirklichkeit sind, sol

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Hallo. Ich glaube die Beantwortung der Frage macht eigentlich eine ein bisschen umfassendere und besonders auch historische Kontextualisierung notwendig (das geht vor allem an euch, liebe "Free Palästine"-Freunde!):

I.                  Antisemitismus und Zionismus

Wenn man den Staat Israel und den Zionismus als seine grundlegende Idee verstehen will, muss man zunächst einmal das Phänomen des Antisemitismus verstehen. Der Antisemitismus ist ein äußerst komplexes Phänomen, das ich unmöglich in seinem vollen Umfang hier darlegen kann (Wer sich dafür interessiert, dem kann ich gerne ein paar Sachen empfehlen).

Antisemitismus ist mehr, als nur „Rassismus gegen Juden“. Er ist eine alte Idee, sich ständig reproduzierende Idee, die ihren Ursprung in religiöser Feindschaft hat (z.B. den christlichen Antijudaistmus, aber auch der muslimischen Judenfeindschaft – so z.B. in der Khaybar-Episode im Koran) und inzwischen zur „negativen Leitidee der Moderne“ (Samuel Salzborn) avanciert ist: im Antisemitismus vereinen sich alle Ressentiments, alle Wut auf die radikalen Umstrukturierungen der Moderne (insbesondere durch den Kapitalismus) und der Zerschlagung der von den Menschen als natürlich empfundenen (Zwangs)Kollektive: Religion, Volk, Stamm, (patriarchale) Familie usw. „Der Jude“ wird in diesem Zusammenhang als negatives Prinzip zur natürlichen Ordnung konstruiert – er steht also symbolisch für das Gegenteil von allem, was von den Menschen als natürlich wahrgenommen wird – und ihm wird eine unglaubliche Macht zugesprochen:

„Allen Formen des Antisemitismus ist eine Vorstellung von jüdischer Macht gemein. […] Die den Juden im modernen Antisemitismus zugeschriebene Macht wird durch mysteriöse Unfaßbarkeit, Abstraktheit und Universalität charakterisiert. Es wird angenommen, daß diese Form der Macht sich selbst nicht direkt manifestieren kann, sondern eine gesonderte Ausdrucksweise benötigt. Sie sucht sich einen Träger, sei er politisch, sozial oder kulturell, durch den sie wirken kann. Weil die Macht der Juden nicht konkret gebunden, nicht ,verwurzelt‘ ist, wird sie zum einen als überwältigend wahrgenommen und ist sie zum anderen sehr schwer nachzuprüfen. Es wird angenommen, daß sie hinter den Erscheinungen stehe, ohne mit diesen identisch zu sein. Ihre Quelle ist hinterlistig verborgen: konspirativ. Die Juden stehen für eine ungeheuer machtvolle, unfaßbar internationale Verschwörung.“

(Aus: Moishe Postone: Antisemitismus und Nationalsozialismus. Ein theoretischer Versuch, 1979)

Mit dem Aufkommen des Bürgertums und seinem Versprechen rechtlicher Gleichheit für alle Staatsbürger, entstand – vor allem unter den bürgerlichen Juden Europas – die Hoffnung rechtlicher Gleichstellung nach Jahrhunderten von v.a. religiös motivierter Verfolgung. Die Strategie der Assimilation, also der Aufgabe des Judentums und der Eingliederung in die jeweiligen Gesellschaften scheiterte jedoch nicht an den Juden, sondern am Unwillen der jeweiligen Gesellschaften, diese nicht mehr als Juden wahrzunehmen. Dass die Europäer nicht bereit waren, ihr liebgewonnenes Feindbild aufzugeben, zeigte das Erstarken des Antisemitismus am Ende des 19. Jahrhunderts (v.a. der Dreyfuß-Prozess in Frankreich). Aus dieser Erfahrung heraus entstand der Zionismus – mit einer eigentlich ganz einfachen grundlegenden Idee: Da die europäischen nationalen Kollektive nicht wollen, dass wir ein Teil von ihnen werden, dann ist die einzige logische Konsequenz, dass wir unser eigenes nationales Kollektiv bilden, durch das wir unsere Interessen vertreten. Das ist die einzige wirksame Möglichkeit, sich gegen antisemitische Verfolgung zu verteidigen, dass es ganz offensichtlich kein Land auf der Welt als seine Aufgabe sieht, das zu tun (und wie Recht sie damit hatten, hat ja spätestens die Konferenz von Evian 1938 gezeigt).

 

II.               Die Gründung von Israel

Die Gründung des Staates Israels vollzog sich nicht von heute auf morgen und auch nicht durch gewaltsamen Landraub, wie das die Palästina-Fans gerne behaupten. Sie begann damit, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts jüdische Privatpersonen oder Gruppieren (z.B. der jüdische Nationalfonds) privat Land kauften und darauf Siedlungen gründeten. Die Region Palästina stand damals noch unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches (da wurden die „Palästinenser“ auch fremd-beherrscht, das hat aber noch keinen interessiert, weil daran nicht die Juden schuld waren) und die anfänglichen Kontakte zur arabischen Bevölkerung waren mehrheitlich gut.

Das Osmanische Reich war im ersten Weltkrieg 1914-1918 mit dem deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn verbündet. Für den Fall, dass die Araber und die Juden den Kampf gegen das Osmanische Reich unterstützen, versprachen die Briten beiden Seiten, die Bildung von Nationalstaaten zu unterstützen (siehe Balfour-Deklaration, 1917). Diese Erklärung wurde Teil des Regelwerkes für das Mandatsgebiet Palästina, dass die Briten nach dem Krieg vom Völkerbund erhielten und ihr Versprechen an die Araber machten die Briten 1922 wahr: Auf c.a. ¾ des Mandatsgebiets wurde ein arabischer Staat gegründet, in dem keine Juden leben durften – der hieß damals Trans- und heute nur Jordanien. Die Juden aber erhielten keinen Staat – aber die Briten erleichterten die Einreise von Juden ins übrige Mandatsgebiet. Dagegen revoltierten die Araber in den 20er und 30er Jahren und es kam immer wieder zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung (z.B. Massaker von Hebron, 1929), woraufhin die Briten, aus Angst die Kontrolle zu verlieren, die Einreise von Juden beschränkten – parallel zum Beginn der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Europa.

Es kam in der Folge immer wieder zu internationalen Verhandlungen darüber, wie man das verbliebene Mandatsgebiet zwischen den Arabern und den Juden teilen könne – wobei eine Teilung von arabischer Seite immer kategorisch abgelehnt wurde. Große Teile der islamistischen und auch der arabisch-nationalistischen Strömungen setzen große Hoffnung in einen Sieg der Nationalsozialsten (so war der Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseni ein großer Verehrer Hitlers, ein Befürworter der Vernichtung der Juden und u.a. auch SS-Mitglied). Nachdem nach dem Krieg das ganze Ausmaß der Shoah bekannt wurde, übergaben die Briten die Kontrolle des Mandatsgebietes an die neugegründeten Vereinten Nationen, die einen Plan ausarbeiteten, der die Teilung des Gebietes zu etwa 50% zwischen beiden Seiten unter größtmöglicher Berücksichtigung der jeweiligen ethnischen Zusammensetzungen der Gebiete, sowie eine internationale Verwaltung Jerusalems vorsah (wie üblich verweigerten sich die Araber jeglicher Kooperation). Dieser Plan wurde 1947 in der Generalversammlung der UN verabschiedet.

Als die Juden auf dem ihnen zugesprochenen Gebiet 1948 ihren Staat ausriefen, erklärten ihnen sämtliche Arabische Nachbarstaaten noch am selben Tag den Krieg: Jordanien, Syrien, Ägypten, Libanon, Irak und Saudi-Arabien griffen Israel mit dem Versprechen, es zu vernichten an. Israel gewann den Krieg trotz nahezu nicht vorhandener Unterstützung (dass es auf beiden Seiten zu Grausamkeiten gekommen ist, sollte klar sein, es war ein Krieg und eben insbesondere ein von arabischer Seite proklamierter Vernichtungskrieg gegen die Juden – 3 Jahre nach Ende der Shoah). Eine große Menge von Arabern flüchtete, gleichzeitig wurden aus fast allen arabisch-muslimischen Ländern sämtliche Juden enteignet und vertrieben. Israel konnte West-Jerusalem erobern, das seitdem seine Hauptstadt ist, Jordanien besetzte das Westjordanland und Ost-Jerusalem, Ägypten den Gaza-Streifen (diese Besatzung hat natürlich auch keinen interessiert).

In der Folge haben sich die arabischen Staaten standhaft geweigert, mit Israel Frieden zu schließen oder zu verhandeln (siehe Khartum-Resolution, 1967) und eine Normalisierung zwischen Israel und einigen arabischen Staaten setzte erst ein, als ihnen klar wurde, dass Israel militärisch (zum Glück) nicht zu bezwingen ist.

 

III.            Hindernisse für den Frieden

Als Hindernisse für einen Friedensprozess werden im Westen regelmäßig Israels Handlungen in den Mittelpunkt gerückt (v.a. die Siedlungspolitik). Vorwürfe gegen von einer rassistischen Apartheitspolitik bis hin zu Unterstellungen Israel „drehe an der Gewaltspirale“ und sei damit an der Radikalisierung der palästinensischen Gesellschaften selbst Schuld. Dazu einige Anmerkungen:

1.     Das wesentlichste Hindernis für den Frieden, ist die konsequente Ablehnung der Palästinenser, einen jüdischen Staat anzuerkennen oder eben Forderungen zu stellen, die auf eine Vernichtung oder Selbst-Abschaffung Israels hinauslaufen (zu letzterem später mehr). Dazu gehören auch die geschichtsrevisionistischen Strategien der PLO und vor allem seines Präsidenten Abbas (der im Übrigen seit 2009 ohne demokratische Legitimation regiert), eine historische Verbindung des Judentums zur Region zu leugnen, wobei diverse UN-Institutionen (v.a. die UNESCO tatkräftig mithelfen)

2.     Dass die Siedlungspolitik Israels offenkundig nicht der ausschlaggebende Faktor ist, ließe sich beispielsweise an Israels Rückzug aus dem Gaza-Streifen zeigen: ohne irgendwelche Zugeständnisse zu verlangen, zog sich Israel 2005 aus dem Gaza-Streifen zurück und entfernte auch – z.T. mit Gewalt sämtliche jüdischen Siedler aus dem Gebiet. Von den dort Hamas-regierten Palästinensern wurde dies jedoch nicht als Versöhnungszeichen, sondern als Beweis, dass der Terror funktioniert, interpretiert.

3.     Die Rede vom „Apartheit-Regime“ ist schlichtweg Unfug. Sie ignoriert alleine schon die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Prozentsatz der israelischen Bevölkerung Araber sind, die dieselben Rechte haben, wie die Juden auch. Ganz anders, als bei den Nachbarn, wo man sich ein zukünftiges Palästina ganz selbstverständlich als „judenrein“ vorstellt. Das soll selbstverständlich nicht behaupten, dass es in Israel keinen Rassismus gibt – das wäre eine Lüge. In Israel gibt es genauso wie in jedem anderen Land auch Rassismus (und genauso auch Sexismus, Homophobie und Ähnliches), aber er gehört dort eben nicht zur Staatsdoktrin.

4.     Gleiches gilt für Behauptungen wie die, Gaza sei „das größte Freiluftgefängnis der Welt“ o.ä. Zunächst einmal, weil der Gaza-Streifen nicht von Israel „eingeschlossen“ ist, sondern auch an Ägypten grenzt – aber vor allem, weil das ignoriert, warum es die extremen Sicherheitsmaßnahmen in Israel gibt: Nicht, weil das Teil der zionistischen Idee, der „Natur des Juden“ o.ä. ist; das Sicherheitsregime Israels ist ihm von seiner feindlichen Umgebung aufgezwungen und hat seine Legitimation in den regelmäßig erneuerten Vernichtungsdrohungen (wie beispielsweisen vom islamfaschistischen Regime im Iran), sowie in den kontinuierlichen Vernichtungsversuchen durch die Angriffe der arabischen Nachbarn und des palästinensischen Terrors.

 

IV.            Israel oder Palästina?

Um nochmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen:

Grundsätzlich müsste es kein „oder“ geben. Die Palästinenser sollen ihren Staat haben. Und sie könnten ihn seit über 70 Jahren haben, wenn sie bereit (gewesen) wären, einen jüdischen Staat in ihrer Nachbarschaft zu akzeptieren.

Dass man Mitleid mit der palästinensischen Bevölkerung hat, finde ich erstmal nicht illegitim, denn viele von ihnen leben nun mal unter schlechten Bedingungen. Daran ist aber nicht Israel schuld, sondern hauptsächlich die eigenen Regierungen. Das gilt insbesondere für den Gaza-Streifen, wo sich die Lebensbedingungen in den 10 Jahren Hamas-Regierung nicht verbessert haben – was vor allem an der extremen Korruption liegt, aber eben auch daran, dass die Hamas die Unmengen an ausländischen Hilfsgeldern vor allem in die Bewaffnung ihres Terrorapparates und den Bau von Tunneln zur Einschleusung von Attentätern nach Israel verwendet.

Frieden kann es nur geben, wenn die Palästinenser (sowie der Rest der Muslime und nicht zuletzt auch ihre linken, rechten und bürgerlichen Verbündeten im Geiste, die ständig von „legitimer Israel-Kritik“ schwafeln) bereit sind, ihren antisemitischen Vernichtungswahn aufzugeben.

 

Das war natürlich nur ein Überblick mit vielen Lücken. Wer zu dem einen oder anderen Sachverhalt Fragen hat, kann sie gerne noch stellen. Darüber hinaus: auch mein Wissen hat natürlich Lücken :)

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Warum haben viele Juden so helle Haut, obwohl die Völker um Israel herum alle dunkler sind?

Mir ist auf Bildern aufgefallen, dass sehr viele Juden helle Haut haben und manchmal braune Haare haben, also eher wie Europäer aussehen, anstatt wie Araber oder andere Völker aus dem nahen Osten. Juden heiraten immer unter sich. Dann frage ich mich, wie diese Juden so aussehen können. Hier mal ein par Beispielbilder...

Wohingegen Palästinenser deutlich dunkler sind.

Warum sehen 2 Völker so unterschiedlich aus, wenn sie doch eigentlich Nachbarn sind?

»Die Durchmischung mit Europäern erklärt, warum so viele europäische und syrische Juden blaue Augen und blonde Haare haben«

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7637/page/1

Diese Aussage ist ja schön und gut, aber das kann ja nicht alles auf die Durchmischung mit Europäern zurückzuführen sein. Diese Durchmischung wird sich doch eher in grenzen gehalten haben.

Was ich auch seltsam finde, überall auf der Welt findet man alte Skelette usw. Nur in Israel anscheinend nicht...

Was ich meine, man macht überall genetische Untersuchungen von den Skeletten um Völkerwanderungen und sonstiges nachzuvollziehen. Nur in Israel ist derartiges noch nicht aufgetaucht. Zumindest im Internet findet man nichts darüber. Man könnte doch einfach nachprüfen, ob die heutigen Juden auch genetisch verwand sind mit den damaligen von vor ca. 2000 Jahren.Ich meine selbst in Deutschland, wo es nicht so trocken ist, (wie in Israel) und alles viel schneller vermodert und verfault findet man zig Skelette von vor 2000 Jahren. Warum dann nicht in Israel?

Zudem ist die Frage...helle Haut, sowie die europäischen Merkmale sind doch rezessiv vererbbar...dann frage ich mich, warum so viele Juden eben so aussehen. Dieses Argument der "Vermischung" von Europäern und Juden ist doch so ein Schwachsinn.Das wiederlegt sich doch selbst. "so viele" Wenn sich blauäugige mit braunäugigen vermischen setzten sich zu einem sehr sehr hohen Prozentsatz die braunen Augen durch. Wenn sich dann die Juden, also ein Volksstamm aus dem nahen Osten mit Europäern vermischt müssten diese Nachkommen doch auch zu einem sehr hohen Prozentsatz braune Augen haben bzw. dunkler von der Haut sein, als Europäer.(sind sie aber nach den Bildern zu urteilen nicht)

Die logische Schlussfolgerung ist doch dann, dass entweder diese syrischen und europäischen Juden keine Juden sind, oder eben dass es Juden sind. Aber dann wären vom Aussehen her auch alle Europäer Juden^^

Ich hoffe mein Gedankengang ist nachvollziehbar. Für mich scheint das alles nicht zusammen zu passen...Selbst wenn es ja "Vermischungen" gegeben hätte, müssten die Juden doch Arabischer aussehen...?

Kann mir das Jemand, der wirklich Ahnung davon hat erklären?

Danke schon mal für eure Antworten

MFG zuitt23

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Wenn ich jetzt mal zwischen den Zeilen lese, dann nehme ich an, diese Suggestivfrage soll folgendes aussagen: Schau mal, die Juden sind weiß, alle anderen Völker außenrum sind nicht-weiß. Das kann ja nur bedeuten, dass die Juden da eigentlich nicht hingehören, und Mahmoud Abbas Recht hat, wenn er sagt, Israel sei ein koloniales Projekt ohne Bezug zur Region, richtig?

  1. Juden sind in erster Linie kein "Volk" (ganz davon abgesehen, dass dieser Begriff, so wie er in diesem Zusammenhang gebraucht wird, Unfug ist. Darüber hinaus sind "die Palästinenser" auch kein Volk), sondern eine Religionsgemeinschaft. Dass es ein jüdisches Volk gibt mit dem entsprechenden Nationalstaat ist ein Ergebnis des (zunächst vor allem europäischen) Antisemitismus, der es Jüdinnen und Juden nicht ermöglicht hat, ihre Identität als Juden aufzugeben und Teil der jeweiligen nationalen Bürgerschaften ihrer Heimatländer zu werden.
  2. Wie jeder Mensch mit ein bisschen Verstand und Bildung weiß, ist die Gründung des Staates Israel eben ein Resultat der antisemitischen Verfolgung von Menschen, die als Juden konstruiert werden - egal ob sie sich selbst als Juden begreifen oder nicht. Einen solchen Antisemitismus gibt es überall auf der Welt - deshalb sind die Menschen, die sich als das Staatsvolk Israels zusammengetan haben, Menschen aus der ganzen Welt (bzw. ihre Nachkommen). Es gibt aber auch eine große Menge von Juden aus mehrheitlich arabisch/muslimischen Ländern (v.a. die, die nach der Staatsgründung 1948 aus den entsprechenden Heimatländern vertrieben wurden)
  3. Jeder Historiker, der einigermaßen bei Verstand ist, wird dir bestätigen können, dass es über Jahrtausende kontinuierlich jüdisches Leben in der Region gegeben hat. Das sollte eigentlich ausreichen. Eine "genetische Überprüfung" wäre Unfug. Sie legt eine rassistische Blut-und-Boden-Ideologie zugrunde, die im Übrigen in keinem Land der Welt irgendwie haltbar wäre - vor allem auch nicht bei den Arabern im Nahen Osten, die bekanntermaßen selbst als Invasoren gekommen sind.
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