Ich glaube nicht, dass es eine einheitliche, lateinische Schreibweise von arabischen Begriffen geben kann:
Das Problem der Zielsprache habt ihr ja schon im Thread behandelt: je nachdem, ob man auf Deutsch, Englisch oder Französisch transkribiert, ändert sich die Schreibweise.
Der Grund der verschiedenen "Inshallahs" liegt meiner Meinung nach daran, dass alle so schreiben, wie sie ein Wort aussprechen würden und da gibt es gewaltige Unterschiede. Ich hatte mal eine lange Diskussion mit einem Tunesier, der der festen Überzeugung war, dass man den Vornamen أمال als Amel transkribieren muss, dabei gibt es noch nicht mal ein E auf Arabisch. In Tunesien sprechen sie dialektbedingt ein A mittendrin als E aus.
Arabisch ist eine Konsonantensprache. Es wird über die Konsonanten und ihre Anordnung kommuniziert, während im Deutschen der "Gesang" den Ton angibt, deswegen sind Araber auch "vokalentaub" (ich bin es auch) und hören den Unterschied zw. e/i oder o/u gar nicht. Das ist der Hauptgrund, warum jeder so schreibt, wie er gerade lustig ist, und deswegen schreibt manchmal sogar dieselbe Person mal Moslem und mal Muslim.
Der marokkanische Lehrer (und das geht an @Benutzerino), der behauptet hat, Marokkanisch sei am Authentischsten, kann damit auch recht gehabt haben. Da in der arabischen Schreibweise die Vokale meistens gar nicht geschrieben werden, kann niemand sagen, welcher "Gesang" der richtige ist. In Saudiarabien singen sie auch dialektbedingt unterschiedlich.
Dann gibt es das Problem der fehlenden Konsonanten auf Latein und das sind schon etwa 10 Buchstaben: Quran/Koran, Kalid/Khalid/Chalid?. Wie schreibt man غراب mit lateinischen Buchstaben?
Wie kann also eine einheitliche Schreibweise entstehen, wenn die Quelle auf wackeligen Füßen steht?. Einheitlich kann ich mir eine Arabisch-Hebräisch-Transkription gut vorstellen, Latein-Arabisch weniger.