Man sagt "Englisch ist die romanischste der GERMANISCHEN Sprachen. Das ist richtig und wurde auch hier schon zum Teil erklärt:

- bis ca. zum Jahr 0: in Großbritannien wohnen keltische Stämme und sprechen keltische Sprachen

- 0 bis ca. 400 nach Chr. : die Römer erobern England (also den südlichen Teil von Großbritannien) und bringen ihre lateinische Sprache mit

- ab ca. 400: die Römer sind abgezogen. Die germanischen Angeln Sachsen und Jüten (aus Süddänemark und dem heutigen Niedersachsen) übersiedeln nach England und bringen ihre germanische Sprache mit. Die Kelten in England werden nach Wales, Schottland und Irland verdrängt.

- ab ca. 800: Wikingeransidlungen aus Skandinavien und Dänermark (germanische Sprachen)

- 1066: die Schlacht bei Hastings. Wilhelm der Eroberer erobert mit seinen Normannen England. Die Normannen stammen aus der Normandie und sprechen (Alt-) Französisch, also eine romanische Sprache. (Ursprünglich waren die Normannen Wikinger, hatten sich aber in der Normandie angesiedelt und sprachlich romanisiert.)

Die Normannen bildeten nach 1066 in England die adlige Oberschicht. Das normannische Französisch (Romanisch) hat das Germanisch der Angeln, Sachsen und Jüten überlagert. Es gibt deswegen im heutigen Englisch häufig für denselben Begriff ein germanisches und ein romanisches Wort.

Der Grundwortschatz und die Grammatik ist aber germanisch. Deswegen "die romanischste der germanischen Sprachen".

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.