Ich sage oft Freunden ab, ob wohl ich gerne was mit ihnen unternehmen will. Was ist los mit mir?

Hallo,

ich frag mich jedes Mal was nur los mit mir ist, wenn ich Freunden absage. Am schlimmsten ist dass ich einen Typ absage, an den ich sehr Interesse habe. Ich schlage oft die Treffen selbst vor und sage aber immer wieder mit Ausreden ab. Das ist mir jedes Mal so unangenehm. Und ich hoffe er oder andere, wissen dass ich sie dennoch gerne habe weil ich es auch im Chat oder wenn wir uns mal treffen oder sehe auch zeige. Manche haben mich dann als "verpeilt" bezeichnet oder wundern sich, was ich auch nachvollziehen kann. Aber ich weiß wirklich nicht was an manchen Tagen mit mir los ist.

Letztes habe ich deswegen sogar geweint, und lange mit einer Freundin geredet, weil ich wieder ein guten Freund zum 4 Mal wegen irgendeine Ausrede abgesagt habe. Sie meinte, dass es vielleicht auch daran liegen kann, dass mein Ex-Freund (Beziehung ging über ein Jahr, und ich ihn habe wirklich sehr geliebt) mich in der Beziehung ständig getrogen hat - und ich es nach ein Jahr erst alles rausgefunden habe. Und ich so ein Mensch bin, der nie über seine Probleme redet und so tut als wäre alles gut, um für die anderen da zu sein.

Sie meinte, dass ich vielleicht im Unterbewusstsein noch daran denke, dass ein Mensch, den ich alles anvertraut und geliebt habe, mich angelogen und betrogen hat. Und ich vielleicht Bindungsangst habe?

Ich unternehme ja echt gerne was mit Freunden, und rede und schreibe gerne mit Freunden und Bekannten und lerne auch gerne neue Leute kennen... Deshalb ärgert mich mein Verhalten selber.

Hat jemand damit Erfahrungen? Was soll ich machen

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Deine Freundin kann durchaus recht haben. Du vergisst nur die wenigsten Dinge wirklich, das meiste spuckt noch irgendwo in deinem Unterbewusstsein rum. Das kann man beispielsweise daran sehen, dass du dich manchmal kurz an eine Situation erinnerst, die völlig irrelevant war oder an die du schon Jahre nicht mehr gedacht hast. Ebenso sieht man das daran, dass es das Dejá vu gibt.

Allerdings glaube ich, dass es nicht unbedingt zu einer Bindungsangst geführt haben muss. Natürlich, sowas wie das mit deinem Freund kann schon eine Folge wie die haben. Trotzdem, ich denke, du solltest auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Du hast geschrieben, dass du nie über deine Probleme redest, weil du für Andere da sein willst, und dass du so tust als sei alles okay. Vielleicht hat sich da einfach eine menge Stress aufgebaut? Oder du hast Angst, dass du es nicht schaffst, für die Anderen da zu sein, bzw. dass sie merken, dass es dir nicht so gut geht. Das wäre keine Seltenheit.

Ansonsten könnte ich mir auch vorstellen, dass du ein wenige Realitätsflucht betreibst. Aber diese letzte Möglichkeit ist zugegebener Maßen recht weit her geholt. Eine richtige Ursache dafür würde ich nicht sehen, denn die Sache mit deinem Freund ist es vermutlich eher nicht. Und in dem Fall würdest du vermutlich auch alle Arten von persönlichem Kontakt oder draußen sein meiden. Um dir zu sagen, ob es das ist, weiß ich ehrlich zu wenig über deine Situation.

Egal was davon es ist, am wahrscheinlichsten kannst du dir selbst helfen, indem du dir wieder "antrainierst" hinzugehen. Mach irgendwas, bei dem eine Absage nicht möglich ist. Nur nicht zu oft, das würde dich nur unnötig stressen. Lass dir zwischen Treffen immer etwas Zeit, so ein paar Tage. Je nach dem, wie es für dich besser ist, kann das von einem bis zu vier gehen. Vor allem musst du dich aber auch zwingen, hinzugehen, wenn du absagen willst. Du kannst ja zur Not frühzeitig weg. Aber meistens will man das ja gar nicht mehr, wenn man dann schließlich da ist.

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