Die Geschichte "Neuspaniens" ist sehr spannend, falls du vorhast, dich etwas darin einzulesen. Vereinfacht gesagt: Ja, er war definitiv keine liebe Person. Er war ursprünglich als Sekretär des Statthalters nach Kuba gekommen und für seinen Ehrgeiz und Machthunger bereits bekannt. Nur durch seine eigene List konnte er überhaupt als Konquistador zur Küste hin aufbrechen. Bis an sein Lebensende hat er versucht, in Konkurrenz zu anderen Eroberern weitere Gebiete zu erreichen und vom König wieder als Vizekönig/ Gouverneur Neuspaniens eingesetzt zu werden.
Das mit den Menschenopfern musst du so sehen, dass man einfach den erst besten Punkt genommen hat, um die Eroberungen zu rechtfertigen. Andere Kulturen haben andere Einstellungen gegenüber Tod und Religion und was aus der europäischen Perspektive als blutrünstig und unethisch rüberkommt, wird von der anderen Seite anders bewertet. Du musst dir vorstellen, dass in dieser Zeit wie zwei komplett unterschiedliche Welten aufeinander getroffen sind. Überdies waren die Azteken dem Begriff "Hochkultur" mehr als würdig; Cortez selbst schrieb, dass Tenochtitlán eine Stadt schöner als Venedig sei.
Mit den Dynamiken innerhalb der amerikanischen Völker hast du soweit ich mich erinnern kann recht. Aber auch in Europa gab es verruchte und unbarmherzige Mächte. Und generell ist die Rolle Europas in Sachen Eroberung/Expansion/Imperialismus nicht gerade eine positive.
sehr spannende Frage :)