Hallo,

Ich wurde in letzter Zeit wieder aufmerksamer über etwas, das mir vor circa 5 Jahren widerfahren ist. Da ich aktuell einen Freund habe, ist dieses Thema wieder hochgekommen. Ich habe Probleme dabei, mich beim Sex und genereller Nähe wohlzufühlen und fühle mich schnell irgendwie eingeengt. Stets habe ich das Gefühl, dass es meine Pflicht sei, meinem Freund etwas gutes zu tun und zeige selbst sehr viel Scham und Ekel an mir selbst. Zum einen kommt dies davon, dass mein Ex Freund mich sehr oft dazu gedrängt hat, mit ihm zu schlafen, obwohl ich eigentlich nicht wirklich wollte. Wenn ich dies immer wieder betonte, war er sauer oder nicht gut auf mich zu sprechen. Bei meinem ersten Mal weinte ich während er unbekümmert weitermachte. Ich denke, dass meine aktuellen Probleme möglicherweise ein wenig davon kommen. Es gab zusätzlich die eine Sache, von der ich am Anfang sprach, die vor 5 Jahren geschah. Ich war damals bei einem "Kumpel" zu Hause, mit dem ich wirklich vorher keinerlei sexuelle Handlungen oder Gespräche praktizierte. Diese wollte mich dann, indem er mein Handy nahm, öfter dazu bringen, dass ich ihm doch einen Kuss gebe. Ich verneinte dies immer wieder geschockt. Da ich15 war und nicht ganz wusste, wie ich damit umgehen soll, bin ich nicht sofort gegangen und habe mich auch nicht stark gewehrt. Es kam dazu - ich beschreibe nicht das lange verneinen und das offensichtliche Ablehnen des "Angebots" - dass er mich festhielt und mich überall berührte. Unter der Hose, unter dem BH, lange und sehr ausgiebig. Keine Ahnung wieso, aber ich konnte in diesem Augenblick nichts tun, außer einfach dazuliegen und wie erstarrt zu hoffen, dass er aufhört. Er meinte auch zu mir, er könnte mich jetzt auch locker vergewaltigen, wenn er möchte, wird er aber nicht tun. Auch sagte er, ich könne mich geehrt fühlen, weil er eine Erektion davon bekam und mich wiederholt bat, ihm dieses "Leid" abzunehmen. Ich verneinte dies immer wieder und ging schlussendlich nach Hause. Dort weinte ich. Erst vor einer Woche habe ich mich diesbezüglich jemandem anvertraut. Für mich war diese Geschichte immer in meinem Kopf, aber erst jetzt kommt mir in den Sinn, dass es vielleicht ebenfalls zu meinen aktuellen "Beziehungsproblemen" beiträgt. Meine Frage ist nun, ob dies schon als sexueller Missbrauch zählt, oder ob das einfach "nur" Belästigung war? Hatte jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen, die sich auch in die Beziehungen getragen haben? Danke an jeden, der sich die Zeit genommen hat. :)