Lohnt es sich für ein gutes Abitur sein Leben aufzugeben?

EDIT: Soll ich ein ca. 2,5 Abi machen anstatt 1,3 um die nächsten Monate sorgenfrei und glücklich zu leben? (Abi abbrechen kommt für mich NICHT infrage)

Ich bin 17 Jahre alt und mache zur Zeit mein Abi in Bayern (Q12) und könnte einen guten bis sehr guten Abischnitt erreichen. Mein Problem ist aber, dass mir die Schule psychisch nicht gut tut und ich einfach irgendwie nicht mehr kann (am liebsten würde ich ganz abbrechen, das wäre aber so kurz vor dem Ziel nicht besonders sinnvoll). Was soll ich tun? Lohnt es sich, die Freizeit aufzugeben und weiter zu lernen oder soll ich lieber die nächsten 5 Monate genießen und glücklich sein?

Zu meinen schulischen Leistungen:

Ich bin zwar schlau und verstehe gerne Dinge, aber sobald ich etwas auswendig lernen muss, kriege ich die Krise: ich kann mich nicht dazu überwinden anzufangen und ich will den Lernstoff auch meistens nicht wissen (zb Geschichte, Geographie etc.) und sehe einfach keinen Sinn im auswendig lernen. Wenn ich mich aber doch überwinde, dann schreibe ich gute Noten (10-13 Punkte in Auswendiglernfächern) und bin dann auch sehr stolz auf mich, jedoch zahle ich einen hohen Preis dafür: meine ganze Lebensenergie, ich bin nach so einer Klausur tagelang ausgelaugt und meine Psyche ist komplett im Ar***.

bin in allen Fächern gut, bin sehr talentiert in Sprachen und in Verständnisfächern wie Mathe; hatte im Zeugnis der Q11 nichts schlechteres als 11 Punkte und habe mich jetzt am Anfang der Q12 auch noch gesteigert und gehöre immer zu den besten 3 in den Klausuren (zB Bio 14P, Deutsch 11P, Mathe 14P, Englisch 13P, Religion 12 P, Italienisch 15P, Kunst 14P)

  • Schule macht mir sehr wenig Spaß und es ist für mich ein täglicher (!) Kampf mich an den Schreibtisch zu bewegen, nicht aus Faulheit, sondern aus folgenden Gründen: 1) mich interessiert der Lernstoff überhaupt nicht und ich will das alles nicht wissen (bis auf einzelne Fächer wie Bio, Italienisch, Englisch) bei Geschichte und Sozialkunde zum Beispiel langweile ich mich extrem 2) ich habe täglich eine starke Angst, die mich am Lernen hindert: Angst zu versagen, Angst doch mal eine nicht so gute Note zu schreiben (was aber noch nie passiert ist) —> die Angst vor dem stupiden Lernen und vor schlechten Noten geht so weit, dass ich mein Leben nicht mehr richtig genießen kann, zb wenn ich mich mit Freunden treffen oder beimAbendessen mit meiner Familie —> durch die Angst bin ich auch extrem selten in der Schule (ja, ich habe trotzdem gute Noten) also ich habe ca. 40% Fehltage, liegt daran dass ich nicht unvorbereitet in eine Klausur/Ausfrage o.ä. gehen will und alles immer nachhole weil ich nicht rechtzeitig mit der Vorbereitung angefangen habe (Habe letztes Jahr 4 Klausuren nachgeschrieben und Referate verschiebe ich auch IMMER weil ich es nicht auf die Reihe kriege) —> ich habe Angst davor Aufgabe anzufangen und schiebe diese ewig vor mir her bis ich am Tag vor der Klausur die Nacht durchmachen muss, weil ich nicht früher angefangen hab
...zum Beitrag

Ich denke nicht, dass ein gutes Abitur so wichtig ist um dafür seine Psyche aufs Spiel zu setzen. Ob das Abitur im weiteren Verlauf deines Lebens wichtig ist hängt von deinen Berufswunsch oder sogar Wünschen ab. Wenn du in die Richtung von Sprachen oder Mathematik gehen möchtest wäre Bio für deinen Arbeitsgeber eher uninteressant. Für den Fall, dass du weiter studieren gehen möchtest, kannst du dich bei deinem wunsch Studiumsplatz informieren was für ein Abitur du brauchst um zugelassen zu werden. Selbst wenn dein Abitur nicht ausreichen sollte gibt es immernoch Möglichkeiten, wie man das Fach trotzdem studieren kann, wie zum Beispiel durch ein Auslandsstudium. (Es ist trotzdem wichtig das Abitur zumindest zu bestehen) Soweit ich weis wird im weiteren Berufsleben nicht so stark auf das Abitur geschaut. Es wird mehr auf Studium, Eignung und Berugserfahrung geachtet.

Versuch dir selbst eine Pause zu geben, vielleich kannst du dann mit neuer Energie starten. Für mich wirkt es auch so als würdest du zu viel Zeit in das Auswendiglernen investieren, versuch dich da nur auf das wichtigste zu konentrieren.

Allgemein denke ich, dass es wichtiger ist, dass du lehrnst dich gut zu organisieren. Du kannst zum Beispiel dir selbst eimen Termimplaner anlegen und dort reinschreiben wann du damit anfängst deine Präsentation vorzubereiten oder für eine Klassenarbeit zu lernen. Die Angst davor Aufgaben anzufangen kann daran liegen, dass sie zuerst zu groß erscheinen. Versuch sie in kleinere Teile zu unterteilen und es Stück für Stück anzugehen ohne die Übersicht zu verlieren. Wenn du das nicht alleine schafst kannst du Personen in deinem Umfelt fragen ob sie dich daran erinnern und dir dabei helfen können dich zu motivieren. Vielleicht kannst du auch mit ihnen zusammen lernen, dann macht es möglicherweise auch bei langweiligen Fächern Spaß. Bitte arbeite nicht zu lange am Stück es reicht schon wenn du ein paar Tage vorher anfängst und jeden Tag nur 30min an dem Projek arbeitest oder lernst. Dann solltest du dich auch besser vorbereitet und ausgeschlafen fühlen.

Damit du vom lernen und den Gedanken an Schule und Klassenarbeiten abschalten kannst, kannst du versuchen danach durch Gedanken aufschreiben deinen Kopf frei zu kriegen oder die Lernsachen wegpacken und dir somit selbst klar machen, dass das Thema für heute beendet ist. Du kannst auch versuchen zu meditieren, Sport zu machen oder einfach Musik zu hören (wenn du das als Routine machst um vom lernen abzuschalten) . Vielleicht hilft es auch wenn du dir einfach mal selbst überlegst welche plausiblen Gründe es gibt warum du davor so Angst hast und pro und contra Punkte dazu aufschreibst. Wenn es dich weiterhin trotzdem so schwer belastet, solltest du mal mit deinen Eltern und/oder Freunden reden. Du kannst auch mit dem/der Schulpsychologen*in oder der/dem Vertrauenslehrer*in sprechen.

...zur Antwort