Ich ging sechs Jahre lang mit einem Mädchen in dieselbe Klasse. Ich war eigentlich die ganze Zeit verknallt in sie. Wir kamen gut miteinander aus und sind/waren auch Freunde. Ich glaube auch, das sie was für mich übrig hatte.

Wir starteten dann zusammen ins Studium und das hatte den Vorteil, dass wir uns öfter sahen. Auch wenn ich überzeugt war, dass ich einfach zu depressiv und instabil sei, um jemandem nicht zu schaden, startete ich Annäherungsversuche. Meine Flirtkünste erwiesen sich aber als verbesserungswürdig. Kein Wunder, wenn man sie mit 21 zum ersten Mal anwendet. Mein Ruf, nicht an Beziehungen interessiert zu sein, lässt sogar die Vermutung zu, dass rein gar nichts als Annäherung verstanden wurde. Unsere Freundschaft schien aber nicht zu leiden, sofern ich dass beurteilen kann.

Ich musste mich nach dem dritten Semester dann verabschieden. Depression und eskalierende Familienprobleme forderten ihren Tribut in Form von Schulleistungen.

Das war letzten Januar. Seitdem hatte ich keinen Kontakt mehr mit ihr. Irgendwie habe ich aber die Kraft gefunden, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Ich habe mit der Vergangenheit soweit abgeschlossen, denke aber trotzdem jeden Tag an sie.

Wie nehme ich den Kontakt wieder auf? Wie erkläre ich mich nach so langer Zeit? Ich habe nie mit jemandem über mich gesprochen bis ich vor 5 Monaten endlich Mal professionelle Hilfe in Anspruch nahm. Wird sie mir also überhaupt glauben? Was sage ich als erstes, wenn ich sie kontaktiere? Was antworte ich am besten, wenn die Frage kommt, wo ich war?

Ich bin dankbar für jede ernste Antwort.