Guten Tag,

mir fällt es immer wieder auf, dass fremde Menschen mir beim Vorbeigehen in die Augen sehen. Im Grunde genommen finde ich dies überhaupt nicht verkehrt. Ich schaue auch nicht auf den Boden beim Gehen. Es ist aber die Sache wie die Menschen schauen und warum sie das tun. Für mich ist Augenkontakt eine sehr intensive Form der Kommunikation. Ich habe kein Problem Menschen in die Augen zu schauen. Ich bin 22, fühle mich ,,normal-aussehend" und trage überwiegend Hemden, Jeans und Lederschuhe. Also alles eher klassische Herrenkleidung und nichts auffälliges. Mir schauen überwiegend Menschen in die Augen, die 30 Jahre oder älter sind. Der Augenkontakt ist sehr intensiv, die Menschen haben in diesem Moment keinerlei Mimik. Es sind nur die Augen, die mich völlig ausdruckslos ansehen. Manchmal würde ich es auch als Kritik interpretieren. Es handelt sich häufiger um Männer, die (zumindest augenscheinlich) erfolgreich sind. In Schickeria-Gegenden kommt diese Situation am häufigsten vor, nachdem ich von unten bis oben gemustert wurde. Ich halte den Augenkontakt bis ich vorbeigegangen bin, manchmal lächle ich leicht. Frauen lächeln entweder zurück oder sie schauen weg. Männer behalten ihre neutrale Mimik, bis die Augen nicht mehr folgen können.

Ich habe bereits mit Freunden darüber gesprochen, denen passiert sowas eher selten. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich den Menschen überhaupt ins Gesicht sehe und die Augen dann hängenbleiben. Ich habe ein normales Selbstbewusstsein, aber wenn ich weiterlaufe, bin ich immer etwas verdutzt. Wie denken Sie darüber und wie interpretieren sie dieses Verhalten? Ist es Provokation, der Versuch des Feststellens von Schwäche beim Gegenüber oder eine freundliche Geste?

Vielen Dank für Ihre Beiträge!