Sehr geehrte Schwarmintelligenz,

Ich brauche eure hilfe,

Ich wünsche mir nichts weiter als ein funktionierendes Mitglied unserer Gesellschafft zu sein befürchte allerdings dass ich es langzeitig ohne hilfe in anspruch zu nehmen nicht schaffe. Ich habe extreme schwierigkeiten langfristige pläne und ziele zu setzen geschweige denn zu verfolgen was mich als erwachsener wirklich sehr frustriert.

Ich bin 32M und vermute unter ADHS und hochfunktionellem Autismus zu leiden.

Wie komme ich darauf?

Ich hab mich über die letzen 2 Jahre viel selbst beobachtet, mein Verhalten analysiert und mich mit betroffenen ausgetauscht.

Wie komme ich damit zurecht?

Ich glaube es wurde sehr früh erkannt dass irgendwas mit mir nicht stimmt aber weil ich leistungstechnisch immer abliefern konnte und meine alleinerziehende Mutter niemals akzeptieren würde dass ich ja in irgendeiner weise benachteiligt bin, wurden keine "heftigen" diagnosen gestellt. Dabei hat sich meine komplette Schulbahn so angefühlt als würde ich nur knapp durchkommen in erster linie aber nicht wegen dem Schulstoff sondern weil ich fehlstunden gesammelt hab und auch so immer etwas anders war. Eine Diagnose schwarz auf weiß zu haben wäre wirklich erleichternt weil ich dann auch die passende hilfe in anspruch nehmen könnte. Ich denke ich brauche auf jeden fall eine Art betreuerIn die 1 mal die Woche vorbei kommt und mit mir Dinge für die Woche plant und mit mir Einkaufen geht oder auch eine korrekte Medikamentöse einstellung und nicht nur Antidepressiva (wobei die gerade auch helfen).

Und jetzt?

Ich weiß nur dass ich eine riesen Baustelle mit verschiedenen problemen bin die alle ein hohes maß an Aufmerksamkeit, kraft und einen experten fordern, unser Gesundheitssystem sehr stark belastet ist und ich Gefahr laufe an jemanden zu geraten der mir einfach nur wieder erzählt dass ich halt faul bin. 

Hier mal eine Liste an Dingen die ich problematisch finde

-Ich bin Typ 1 Diabetiker

-Ich kann schlecht mit Geld umgehen

-Es fällt mir schwer Ordnung zu halten

-Ich kann sehr schlecht mit Frust umgehen

-Ich habe neben meinen Freunden zu denen es mir schwer fällt regelmäßigen kontakt zu halten nur meine Mutter, die ich ganz gerne auf etwas auf abstand halte, und mich selbst als unterstützung und meine Freunde sind sich einig dass ich mir hilfe holen soll.

-cannabis sucht bin kurz davor wieder aufzuhören meine letzte abstinenzen waren 30 und dann so 40 tage möchte diesmal länger oder besser noch ganz weg vom Cannabis obwohl ich es mag und ich mich gut fühle kommt es mit zu vielen negetativen nebeneffekten.

-Wechselwirkung der baustellen. Schlechter Blutzucker wirkt sich auf mein Körperliches befinden aus dadurch dann mein psychisches und das wiederrum meinen Blutzucker und dessen behandlung

Versteht mich hier bitte nicht falsch ich möchte gar nicht groß rum jammern ich hab in den letzten 2 Jahren viel geschafft. bin kurz obdachlos gewesen und hab es mit hilfe meiner Freunde geschafft in eine WG einzuziehen. davor hab ich mal maschinenbau "studiert" (eher rumgepimmelt), gearbeitet und jetzt mache ich eine Umschulung zu einem sehr schönen Handwerksberuf der als Fundament für mein zukünftiges Leben halten soll. leider ist das Fundament gefährdet durch mein hormongetriebenes verhalten dabei muss ich wirklich nicht viel machen, morgens aufstehen und dort auftauchen dank meinem interesse und handwerklichen geschick mache ich gute fortschritte. ich darf bloß keine Fehlzeiten haben aber ich merke wie es wieder immer schwerer fällt morgens auf der Arbeit zu erscheinen weshalb es enorm wichtig ist dass ich wieder mit dem Cannabis aufhöre allerdings nach 30 Tagen ist es echt blöd weil dann wieder emotionen deutlich stärker sind, gepaart mit der niedrigen Frustrationstoleranz und reizbarkeit ist das die perfekte kombi für situationen für die man sich selber dann wieder hasst.... puh hab hier selber ein bisschen den Faden verloren. 

Wie könnt ihr mir helfen?

Vielleicht habt ihr ja eigene geschichten zu teilen oder habt auch erst eine späte Diagnose erhalten und könnt eure Erfahrungen teilen? Wo gehe ich mit sowas hin? zu einem Psychologen,Psychater oder Neurologen? Wo oder Wie kann ich unterstützung für Zuhause beantragen? Würde sich vielleicht jemand erbarmen und mich etwas an die Hand nehmen? Ich würde auch gerne meine ernährung komplett umstellen weil wenn ich mich umsehe dann trägt meine jetzige ernährung nur zu kurzfristigen dopamin austößen bei und nicht zu dem langfristigen Leben dass ich mir erhoffe auch da verfalle ich immer wieder in antrainierte verhaltensmuster. Einkaufen ist für mich auch schwer wenn ich gar keine Ahnung hab was ich die Woche überhaupt Essen oder Trinken möchte. zwischen dem Beginn und dem Ende dieses Beitrages habe ich 10 Dosen Energy gekauft weil sie im Angebot war und ich werde euch gerne in zukunft darüber informieren ob ich mein gesetztes ziel von 1 Dose maximum pro tag erreichen konnte. Wie ihr seht viele Baustellen und ein unglaublich schlechtes prioritäten management. Hilfe!