Hallo. Ich habe 10 Jahre lang alleine gelebt ohne Freundin. Dann hatte ich 2 Jahre eine Freundin und wir haben täglich ab 18:00 bis oft spät in die Nacht hinein telefoniert (Discord) und dabei Videospiele gespielt.

Nun hat sie diesen akustischen Kontakt auf einmal aus – angeblich – finanziellen Problemen abgebrochen, wofür ich auch Verständnis habe. Sie möchte nichts Falsches sagen um nicht auch noch die Beziehung zu verlieren, etc. etc.

Allerdings geht es mir jetzt zunehmend schlechter. Ab 18:00, manchmal sogar früher, bekomme ich Herzrasen, Herzpochen, abwechselnde Gefühle von Hitze und Kälte und kann an nichts anderes denken als an sie.

Mir ist klar, wie bescheuert das ist, ich bin auc keine 15 mehr. Aber egal, was ich tue um mich abzulenken – die Gedanken an meine Freundin lenken mich von dem ab, mit dem ich versuche mich abzulenken.

Nur wenn wir zumindest miteinander schreiben geht es mir einigermaßen gut und ich kann lachen. Allerdings, sobald sie fünf Minuten nicht antwortet, fängt es wieder an. Ich schaue auf mein Handy, ob sie mir nicht doch geschrieben hat, alle zwei Minuten... dass es ihr nicht annähernd so geht, ist nicht hilfreich; sie spielt und lenkt sich ganz gut ab, nur ohne mich. Zudem war sie mein einziger annähernd gleichaltriger Sozialkontakt, wenn auch nur virtuell (wir haben uns auch in real gesehen, ca. 4 mal im Jahr, aber jetzt werde ich sie auf unbestimmte Zeit nicht mehr sehen).

Sie ganz aufgeben kann und will ich nicht. Ich habe die Hoffnung, dass sich ihre finanziellen Probleme irgendwann regeln. Muss es ja, sie kann nicht ewig vom Ersparten ihrer Mutter leben. Und dass wir dann wieder normal reden können.
Außerdem, wenn ich sie aufgebe, wäre ich wieder alleine oder müsste in einer neuen Beziehung von vorne anfangen, doch ich habe schon so viel Zeit investiert, und eine Freundschaft auf dem Bekanntschafts-Level ist jetzt nicht das, was mich ablenken würde.

Aber was kann ich bis dahin tun? Medikamente, wie man sie beim Drogenentzug einsetzt, sind ja nun auch keine Lösung vermute ich…

Aber genau so fühle ich mich ehrlich gesagt – wie auf hartem Drogenentzug.

Nur – nach 2 Wochen sollte das doch eher besser und nicht schlechter werden, oder?

Ich habe alles versucht – rausgehen, mit dem Hund spielen, Spiele spielen (das macht mich noch depressiver, wenn ich OHNE sie das spiele, was wir vorher gemeinsam gespielt haben), Baldrian, lesen (da muss ich ständig von vorne anfangen weil ich mit den Gedanken abgeschweift bin), etc. blabla.

Helfen da echt nur noch Medikamente? Hat noch jemand Tips?