Unsicherheit in der Beziehung: Warum zweifle ich so oft, wenn ich mir eigentlich sicher bin, dass ich mit ihm zusammen bleiben möchte?

Hallo zusammen,

ich bin seit fast vier Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir verstehen uns sehr gut, lachen viel miteinander und streiten uns fast nie (wenn dann sind es auch eher Diskussionen, bei denen wir beide versuchen eine Lösung für das Problem zu finden). Es gibt momentan keine Probleme, die wir haben, jedenfalls keine bewussten.

Anfang diesen Jahres hatte mein Freund jedoch, nachdem er auch länger krank war, Zweifel an unserer Beziehung. Viel mehr hatte er aber Zweifel an sich selbst und hatte sich gefragt, ob er stark genug sei mit mir zusammen durch alle Probleme zu gehen. Ich bin chronisch krank und das stellt teilweise eine große Belastung oder Einschränkung in meinem Alltag dar. Ich kann studieren etc aber ich darf mich nicht so großem Stress aussetzen wie andere. Anfang des Jahres hatte mein Freund dann nachdem er auch einen Monat krank war eine Art Schwächeanfall, bei dem er in Tränen ausgebrochen ist und gesagt hat er wisse nicht, ob er stark genug dafür sei. Wir haben in dieser Zeit sehr viel darüber gesprochen, zu einer eindeutigen Lösung sind wir nicht gekommen. Wir haben viel mehr über unsere Gefühle gesprochen, was aber ungemein wichtig war. Es stellte sich heraus, dass er sich wegen mir oft zurück genommen hatte und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass er auch mehr mit mir über seine Gefühle oder sein Befinden reden muss. Das tut er auch seitdem und versucht offener zu sein. So möchten wir verhindern, dass sich Gefühle wie Angst oder auch Sorgen aufstauen.

Ihm geht es damit gut, ich habe durch diesen Schock Anfang des Jahres aber offensichtlich eine ziemlich große Narbe davon getragen. Ich mache mir ständig Sorgen, es könnte nicht funktionieren. Dazu überprüfe ich ihn immer wieder daraufhin, ob er der richtige Partner für mich ist. Schwächen, die ja jeder Mensch hat, fallen mir mehr ins Auge. Auch wenn es, wirklich objektiv bewertet, ziemlich kleine Schwächen sind. Manchmal bekomme ich so eine Angst im Bauch und oft kann ich unsere gemeinsame Zeit nicht richtig genießen, beziehungsweise einfach entspannt sein, weil ich überprüfe wie ich mich fühle und mich frage, ob ich ihn überhaupt noch liebe. Manchmal fühle ich mich diesbezüglich total leer, manchmal fühle ich mich total sicher, dass er der Richtige ist. Dieses Hin und Her raubt mir echt Kraft und ich finde es noch viel mehr sehr schade, dass ich unsere gemeinsame Zeit nicht mehr so genießen kann wie früher. Manche Beziehungscoaches sagen, man muss einfach eine klare Entscheidung treffen und ich habe mich eindeutig FÜR ihn entschieden. Eine kurze Zeit ist mein Kopf dann wieder nicht so aktiv, irgendwann kommt das dann aber wieder. Ich setze mich selbst auch so unter Druck und überprüfe immer, ob ich ein Kribbeln im Bauch beim Küssen fühle etc. Letztens erst hatte ich einen Tag, da habe ich mich mit ihm so entspannt gefühlt wie früher. Manchmal bin ich bei ihm und frage mich: "Sitzt er wirklich gerade neben mir?" Sehr seltsam. Hat jemand einen Rat für mich?

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genau das exakt gleiche Gefühl habe ich bei meiner Frau. Sie hat gezweifelt und seitdem Zweifel ich, obwohl ich gerne Zeit mit ihr verbinge. Die Gefühle sind identisch mit deinen… kannst du mir erzählen ob das wegging oder gibt es andere Erfahrungswerte ?

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