Theoretisch ist es möglich, da für den Beruf "Industriekaufmann" kein fester Schulabschluss vorgeschrieben ist. Allerdings wirst du sehr viel Glück brauchen, um einen Betrieb zu finden, der dich einstellt. Betrachte es mal so, mit einem Hauptschulabschluss hast du unzählige Konkurrenzen, die eine höhere Schulbildung vorweisen können.

Wenn du nun eine Bewerbung schreibst und sich wirklich im Extremfall nur zwei Personen dafür bewerben, was sehr unwahrscheinlich ist, in der Regel sind es mehr. Wenn einer dieser Personen jetzt einen qualifizierteren Abschluss als den Hauptschulabschluss hat, hast du schon verloren. Eine Ausnahme wäre, wenn die andere Person ein sehr schlechtes Zeugnis oder viele Fehler im Anschreiben hat, was allerdings auch sehr unwahrscheinlich ist.

Ein weiteres Problem ist, dass du große Wissenslücken hast, im Vergleich zu der Fachhochschulreife, was eigentlich immer Voraussetzung für den Beruf ist. Mit dem Hauptschulabschluss hattest du noch nie etwas mit BWL, Rechnungswesen, Bürowirtschaft oder Datenverarbeitung zu tun. Daher wirst du wie gesagt, sehr große Probleme haben einen Betrieb zu finden und du musst vier- bis fünffach soviel lernen, als ob jemand mit der Fachhochschulreife diesen Beruf beginnt.

Ich würde dir raten, mach erstmal deinen Fachoberschulreife nach, damit hast du im Leben sowieso viel mehr Möglichkeiten, nebenbei kannst du Bewerbungen schreiben für die Ausbildung, wenn es nicht klappt hast du immerhin die Schule noch.

Du kannst den Hauptschulabschluss nicht mit der Fachhochschulreife vergleichen, von den Noten her, das sind wirklich kleine "Welten".

Viel Glück wünsch ich dir.

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Schauen wir uns dazu zwei Personen, mit unterschiedlichen Lebensgeschichten an.

Die erste Person, die ich euch vorstellen möchte, Lukas (18 Jahre alt), seine Eltern beide Beamte im nichttechnischen gehobenen Dienst. Geld spielt keine Rolle und materielle Werte haben für Lukas keine große Bedeutung. Lukas ist ein Einzelkind und Ihm fällt das Teilen schwer.

Die zweite Person, die ich euch vorstellen möchte, Markus (18 Jahre alt), seine Mutter kümmert sich um den Haushalt und sein Vater ist gelernter Maurer, doch zur Zeit arbeitslos, aufgrund des schlechten Wetters und des Anbruches vom Winter. Die Familie lebt von ALG 2. Markus hat drei ältere Brüder.

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Nun bevor ich euch eine Geschichte dazu schreibe, möchte ich auf die o.g. Fragestellung eingehen. Ich denke, jeder Mensch kann sein Schicksal in die Hand nehmen. Was ist das "Schicksal" überhaupt? Das was mir widerfährt, ist also mein "Schicksal". Nein, das Schicksal wird für mich dadurch definiert, dass ich etwas an meinem Leben ändere und somit aktiv meine Willen einbringe. Einfacher ausgedrückt, meine Ziele, die sich durch mein Leben für mich bilden und ganz wichtig an die ich festhalte, das ist das "Schicksal".

Alles andere sind nur unvorhersehbare Ereignisse, die an meinem Schicksal nichts ändern, mich höchstens zum zweifeln oder nachdenken anregen.

Nun schauen wir uns das Leben dieser zwei Personen im Schnelldurchlauf an, sowie es im Leben läuft, hat Markus oft mit Geldsorgen seiner Eltern Konflikt. Im ist es egal, doch im ist nicht bewusst, dass dieses Ihn innerlich und seine ganze Familie belastet. Markus wünscht sich nur ein normales Leben, wo man nicht jeden Cent zwei mal umdrehen muss. Lukas dagegen, hat bereits einen Führerschein und ein Auto von seinen Eltern, auch die monatliche Fitnessgebühr, sowie die Markenkleidung sind einfach da. Seine Probleme sind im Moment, die Klausuren in der Schule und wie er noch lernen soll, er hat viel mit seinen Freunden vor.

Kurz vor den Abschlussprüfungen, hat Lukas noch einen privaten sehr teuren und begabten Nachhilfelehrer von seinen Eltern bezahlt bekommen und sein Abitur mit einem Schnitt von 3,5 gerade geschafft. Markus dagegen liegt bei 2,0 und er musste sehr viel Freizeit dafür opfern. Trotzdem hat Lukas eine Stelle bei seinen Eltern bekommen ohne sich dafür groß zu bemühen, wie bis jetzt immer in seinem Leben, er lässt sich einfach treiben, die Sachen sind schon irgendwie da.

Markus sucht noch eine Ausbildung und träumt davon, später zu studieren und mit seinen Eltern irgendwann einen gemeinsamen Urlaub zu unternehmen. Sprich das, was Lukas in der Zeit nach dem Abitur mit seinen Eltern als "belohnen" geboten bekommt.

Warum ich dieses hier schreibe, nun zu viel Langweile mag sein, ich bin gerade mit dem Abitur fertig und für mich scheint es so, dass sich das Schicksal durch viel mehr als nur durch irgendwelche "Zufälle" begründet.

Man kann sich das Leben nicht aussuchen, welches man "beginnt" mit der Geburt , dein "Schicksal" hängt von vielen Faktoren ab, allerdings kannst du es selber versuchen zu erfüllen, du kannst dir Ziele setzen und an dir arbeiten "Change is everything". Dieser Satz trifft auf jeden Menschen zu, der im Moment an sich arbeitet oder unzufrieden ist. Jeder sucht eine Lösung durch Veränderung. Manche sind so zufrieden und brauchen keine Veränderung, somit ist deren "Schicksal" anders zu verstehen.

Schauen wir uns eine dritte Person an, Aneesa (13 Jahre alt), lebt in der Demokratische Republik Kongo (eins der ärmsten Länder der Welt, ungefähr jedes 3 Kind wird nicht viel älter als 15 und es herrschen oft Völkerkriege), Ihr "Schicksal" möchte ich jetzt hier nicht repräsentieren. Das kann sich jeder selber denken und Ihre Lebensinhalte und Ziele werden sich von den o.g. Unterscheiden.

Ich möchte noch mal auf die Fragestellung oben eingehen,

"Sind manche Menschen einfach zum Loser geboren, unfähig sich um sich selbst zu kümmern geschweige den um andere Personen obwohl sie physisch und geistig hierzu völlig in der Lager wären."

Ich würde es nicht als "Loser" bezechen, viel mehr als unfair. Ich denke, Aneesa könnte uns beantworten ob man sein "Schicksal" selber in die Hand nehmen kann oder nicht.

Nein, ich würde es als "Schicksal" bezeichnen, welches hier zugeschlagen hat.

LG

Markus

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