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Die Frage ist weder selbsterklärend noch sinnlos. Die Frage hat
durchaus ihre Berechtigung und es ist nicht schön in den Antworten so
eine Arroganz herauszulesen.
Als erstes muss ich widersprechen,
dass Werkzeuge aus Metall die Steinwerkzeuge komplett ersetzt haben.
Obsidian besipsielsweise wird immernoch teilweise im chirurgischen
Umfeld als Skalpell benutzt und Schleifsteine haben neben dem Wetzstahl
auch nicht an Nutzungshäufigkeit eingebüßt.
Außerdem hat die
Erklärung, dass die Herstellung einfacher ist, auch nur bedingt ihre
Berechtigung. Wie schnell eine Silexklinge hergestellt ist, kann man in
zahlreichen Experimenten nachlesen/ansehen. Wenn man hingegen
Eisenerz/Kupfer oder was auch immer finden, Schmelzen, Gussform bauen,
etc. muss, dann ist das mit dem Aufwand doch wieder relativiert. Richtig
ist allerdings, wenn man erst einmal eine Gussform hat und das
geschmolzene Metall, lässt sich dann eine Art Serienproduktion
erreichen.
Ein anderer Aspekt, der in den Antworten angesprochen
wurde, ist die Anzahl. Die ist tatsächlich regional begrenzt, ist also
für feste Siedlungen durchaus ein zeitlicher Limitierungsfaktor.
Über
die Stabilität kann man diskutieren, da mag es durchaus in bestimmten
Anwendungsgebieten stimmen, denkt man beispielsweise an einen Hammer,
allerdings ist die Stabilität einer Pfeilspitze aus Silex für dieses
Anwendungsgebiet völlig ausreichend. Übrigens ist die Mohshärte von
Silex (Hauptbestandteil Quarz) die gleiche, wie bei Messerstahl
(bsp.weise Schweizer Taschenmesser), nämlich bei ca. 7.
Doch gibt es dennoch zwei entscheidende Eigenschaften von Metallen, die sich vom Rohstoff Stein unterscheiden:
Zum
einen ist der Abtrag beim erneuten Schärfen wesentlich geringer. Eine
Feuersteinklinge muss erneut retouchiert werden, um die Nutzbarkeit zu
gewährleisten, dabei wird relativ viel Material abgetragen und die
Klinge "schrumpft".
Die viel entscheidendere und archäologisch
interessanteste Eigenschaft ist das Einschmelzen eines unbrauchbar
gewordenen Gegenstands. Der langlebige Charakter des Rohmaterials lässt
sich ab dem ersten Auftreten nachverfolgen, so gewinnen Werkzeuge und
Waffen aus Metall an Prestige. Sie lassen sich vererben, horten,
verkaufen, verhandeln und tragen dadurch zu einer stärkeren
Hierarchisierung der Gesellschaft bei. Das Material lässt sich außerdem
an die aktuellen Bedürfnisse anpassen, bietet also einen hohen Grad an
Flexibiltät. Zum Beispiel können Schmuckgegenstände in Krisenzeiten wie
Krieg zu Waffen umgeschmolzen werden und durch den Anteil an Zinn in
Bronze, oder Kohlenstoff in Eisen lassen sich die physischen
Eigenschaften verändern.