Hallo,

 

ich (29) werde zunehmend unglücklicher und bekomme langsam depressive Züge.

1.      Energiehaushalt

 Ich arbeite seit 6 Monaten und seitdem bringt mich der Alltag um. Ich komme heim und falle quasi ins Sofa und schaue Netflix oder zocke. Nicht weil es mir Spaß macht, sondern weil ich für sonst nichts Energie habe. Ich habe ein Traumjob, erfordert jedoch viel Interaktion mit Mitmenschen. Da ich introvertiert bin, fällt es mir nach der Arbeit deswegen wahnsinnig schwer mich sozial zu engagieren. Auch meine Freundin ist sehr anstrengen, sie muss dauernd etwas tun und kann keine Sekunde sitzen. Somit kommen wir zum nächsten Problem

2.      Hobbies

Ich kann überhaupt nichts mit mir oder ihr anfangen. Früher war meine ExFreundin meine beste Freundin. Mit meiner jetzigen Freundin teile ich jedoch kaum Hobbies. Sie mag nur spazieren gehen, shoppen und in Bars gehen. Sachen wie Feiern, Kletterwald, Joggen, Philosophieren, Freunde treffen etc. kann ich mit ihr nicht machen. Deswegen gehe ich jeden 2. Tag mit meinem besten Kumpel joggen. Wirklich Spaß macht mir das jedoch nicht. Wenn ich mit meinen Arbeitskollegen etwas machen möchte, ist es eig. nur Komasaufen, Wandern oder Radfahren. Ausgerechnet die drei Dinge mache ich ungern. Ich bin begeisterter Taucher, Windsurfer und Skifahrer. Für einen regelmäßigen Sport sind diese jedoch zu teuer. Mit Freunden würde ich auch gerne was machen, jedoch kommen wir hier zum nächsten Problem.

3.      Ich habe keine Freunde und lerne auch niemanden Kennen

Ich bin sehr viel rumgekommen und habe in unterschiedlichsten Ländern und Bundesländern gelebt. Dies ging jedoch auf Kosten von Freundschaften. Wenn man immer wieder umzieht, schafft man es keine innigen Beziehungen zu schließen. Früher war das auch kein Problem, weil man schnell neue Leute kennengelernt hat. Mit fast 30 stelle ich jedoch fest, dass das sehr schwer geworden ist. Meine Arbeitskollegen sind zwar alle cool, aber die haben ihr eigenes Leben oder Saufen sich jeden Tag die Birne voll. Nur mein bester Freund lebt bei mir in der Stadt. Der macht jedoch sehr viel mit seiner Freundin, oft Pärchen-Abende. Anfangs war ich immer mit dabei, jedoch passt meine Freundin gar nicht rein. Sie verbreitet 0 Spaß, was den Pärchen missfällt. Letztendlich werde höchstens ich mal eingeladen. Erst heute treffen sich 8 Leute am See, aber meine Freundin will nicht, weil sie fast niemanden mag. Wenn jetzt mein bester Freund Kinder bekommen würde, wäre es ganz vorbei mit meinem sozialen Leben. Ich habe sehr Angst davor.

 

Ich habe keine sozialen Kontakte, mir fehlt die Energie unter der Woche und wenn ich am Wochenende voller Tatendrang bin, fehlen mir die Interessen. Eigentlich liebe ich Action, Abenteuer und neue Leute kennenlernen, aber seit dem Ende des Studiums ist das alles nicht mehr so leicht und unkompliziert wie früher. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich verliere die Lust am Essen, an Wochenenden und verspüre kaum noch Freude.

Vielleicht habt ihr einen Rat.