Hi, ich habe etwas erlebt und mich gefragt, ob es euch auch schon mal so ergangen ist?

Vor zwei Wochen, in der Nacht zum 20. Juni, also zur Sommersonnenwende, hatte ich denselben Traum gleich zweimal hintereinander. Ich wachte auf und träumte ihn erneut. Ich träumte von einem Mann, der auf einem Hügel stand und auf mich hinabblickte. Ich war wie erstarrt und konnte mich nicht rühren. Der Blick des Mannes war düster, und er wirkte, als käme er aus einer anderen Welt.

An diesem Tag ging ich spät abends spazieren. Eigentlich wollte ich meinen Freund treffen, doch dieser hatte etwas anderes vor. Ich war traurig deswegen und suchte Ablenkung in der Natur. Hier in Bielefeld gibt es schöne Wanderwege durch den Teutoburger Wald. Ich weiß nicht, warum, aber ich ließ mein Fahrrad am Anfang des Berges stehen. Von nun an war ich wie in einem Bann und folgte dem Pfad bergauf, bis ich vor dem Jostbergkloster stand.

An diesem Ort erfüllte mich Zufriedenheit, als ob eine unsichtbare Macht ein Schutzschild um mich gelegt hätte. Ich wollte gehen, doch da fiel mir der kleine Pfad nordöstlich des Klosters auf. Ich stand dort und war unsicher, ob ich nach Hause fahren oder den Pfad erkunden sollte. Es fühlte sich an, als ob es zwei Wege gäbe: Der eine führte ins Licht, der andere in die Verdammnis. Wie in einem Bann begann ich, diesen Weg zu gehen.

Es war, als würde eine Stimme mir zuflüstern: "Komm näher." Ich begann den Weg zu gehen. Von allen Seiten schien es zu flüstern. Ich fühlte mich stark beobachtet. Alles wirkte so surreal verändert. Ich erinnere mich, dass mir eine Frau entgegenkam. Sie blickte nur auf den Boden, ihr Haar war sehr lang. Wortlos gingen wir aneinander vorbei. Dann sah ich auf der linken Seite ein kleines Haus. Es roch nach Lagerfeuer. Als ich näher kam, bemerkte ich mehrere Gestalten. Sie waren schemenhaft wie Schatten, die mich umzingelten. Und da stand er plötzlich, der Mann aus meinem Traum. Ich bekam höllische Angst und einen völligen Blackout.

Als ich wieder zu mir kam, saß ich wieder auf der Klostermauer. Alles um mich herum wirkte normal. Es waren sogar andere Spaziergänger dort. Paralysiert ging ich diesmal den Pfad zurück und kam sicher zu meinem Fahrrad. Es brauchte mehr als eine Stunde, bis ich wieder bei vollem Bewusstsein war. Es war mir irgendwie auch peinlich, darüber zu sprechen, doch ich erzählte es meiner besten Freundin. Zusammen gingen wir noch einmal dorthin, doch diesmal war alles normal. Und das kleine Haus war weg, als hätte es niemals existiert. Seither glaube ich an übernatürliche Kräfte.

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