Hallo, Deine Frage ist zwar schon etwas älter und Du hast in einer anderen Antwort auch gesagt, dass Du mittlerweile mit dem Lernen aufgehört hast, aber ich gebe trotzdem noch meinen Senf dazu.

Ich lerne seit drei Jahren Walisisch, auch auf Duolingo, und habe zum Spaß nebenbei auch Irisch und Gälisch angefangen. Es gibt durchaus Ähnlichkeiten, zum Beispiel bei einzelnen Wörtern oder der groben Satzstruktur. Eine Gemeinsamkeit der keltischen Sprachen ist auch, dass es kein direktes Wort für "haben" gibt, sondern stattdessen andere (nicht ganz unkomplizierte) Konstruktionen verwendet werden.

Eine weitere Eigenschaft aller überlebenden keltischen Sprachen sind Mutationen: nach bestimmten Wörtern oder grammatikalischen Strukkuren können Wörter auf verschiedene Art und Weise mutieren, also die Buchstaben am Wortanfang fallen weg oder verändern sich.

Wie jemand anderes schon gesagt hat, unterteilt man die keltischen Sprachen in

1. brittonische = p-keltische (Walisisch, Bretonisch, Kornisch), manchmal auch als "niederkeltisch" bezeichnet und

2. goidelische = q-keltische (Irisch, (Schottisch-)Gälisch, Manx), manchmal auch als "hochkeltisch" bezeichnet.

Ich kann aus (beschränkter) Erfahrung durch Duolingo und YouTube-Recherchen sagen, dass die p- und q-Sprachen nicht gegenseitig verständlich sind. Die Aussprache, obwohl alle drei "großen" (Irisch, Gälisch, Walisisch) phonetische Sprachen sind, unterscheidet sich stark und ist nicht intuitiv für Muttersprachler einer der anderen zwei Sprachen.

Ein Merkmal von Irisch und Gälisch (und vermutlich Manx) ist auch, dass in bestimmten Kontexten kein direktes Wort für "sein", sondern stattdessen ein Kopula verwendet wird. Ebenfalls gibt es die "broad to broad, slender to slender" Regel, nach der Konsonanten im Wort entweder von "breiten" (a, o, u) oder "schmalen" (e, i) Vokale umgeben sein müssen, was dann die Aussprache der Konsonanten bestimmt.

Mein Fazit ist, dass die Sprachen innerhalb der zwei Gruppen sich durchaus ähnlich sind, sowohl in der Grammatik als auch der Aussprache. Trotzdem haben sich die Sprachen auch weiterentwickelt, zum Beispiel hat Breronisch, was in der Bretagne in Frankreich als Minderheitssprache gesprochen wird, natürlich einen französischen Akzent angenommen, der für die von Englisch umgebenen Walisen eher ungewohnt ist.

Ein passender Vergleich wäre Deutsch und Niederländisch. Auch wir erkennen, vor allem im Schriftlichen, einzelne niederländische Wörter und haben immense Vorteile beim Erlernen der Sprache, aber richtig verstehen tun wir unsere westlichen Nachbarn ungeschult doch nicht.

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