Franz Kafka arbeitete von 1908 bis 1922 in der „Arbeiter-Unfallversicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen in Prag“. Er bearbeitete dort Arbeitsunfälle und er machte Vorschläge zur Verbesserung des Arbeitsschutzes. Die Grundlage für seine Arbeit wurde in der mit der "Kaiserlichen Botschaft" von 1881 gelegt, in der Reichskanzler Bismarck im Reichstag eine neue Sozialgesetzgebung angekündigt hat (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Botschaft). Diese wurde in den Folgejahren präzisiert (1883 die Kranken-, 1884 die Unfall-, 1889 die Invaliden- und Altersversicherung). Der WDR schreibt 2016, der greise Wilhelm I. (1797-1888) habe die epochale Bedeutung seiner "Kaiserlichen Botschaft" womöglich gar nicht mehr erfasst https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/kaiser-wilhelm-104.html).

Von daher liegt es durchaus nahe, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen den Sozialgesetzen Bismarcks und der Parabel von Kafka gibt. Selbst der sterbende Kaiser passt ins Bild. In diesem Fall beschreibt Kafkas Parabel den langen Weg, den es braucht, damit die Wirkung von Gesetzen bei den Betroffenen ankommt.

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