Hallo Leute,

ich bin nun seit anderthalb Jahren mit meinem Freund zusammen. Die erste Hälfte unserer Beziehung war alles perfekt...ich konnte mein Glück kaum fassen, einen Menschen gefunden zu haben, der mich so liebevoll behandelte, mit dem ich alles teilen konnte. Er wollte dann ein halbes Jahr später mit mir zusammenziehen. Er zog mit in meine Wohnung...zum Einen aus Kostengründen, zum Anderen weil meine Wohnung weitaus größer war als seine.

Fast parallel dazu begannen die Probleme...seine Firma lief nicht mehr, er war nur noch unzufrieden und unglücklich. Ich versuchte ihm, so gut ich konnte, zu helfen und ihn zu unterstützen. Sowohl in der Firma als auch was seinen seelischen Zustand betraf. Aber irgendwie fand er nie wieder zu der Person zurück, die er war, als ich ihn kennenlernte. Ich hatte ihn als einen sehr ausgeglichenen, zufriedenen Menschen kennengelernt. Oft bewunderte ich ihn für die Leichtigkeit, mit der er durch den Alltag ging. Plötzlich war alles anders. Er nahm kaum noch Rücksicht auf mich. Wenn ich einen schlechten Tag hatte oder mich irgendetwas belastete, tat er das immer wieder ab und stellte seine Probleme in den Vordergrund. Streitigkeiten entstanden.

Irgendwann sagte er, er fühle sich in der Wohnung einfach nicht wohl, weil er das Gefühl hatte, in "meiner" Wohnung nur geduldet zu werden. Es fiel mir schwer das nachzuvollziehen. Ich hatte, als er zu mir zog, extra darauf geachtet, dass er sich und seine Persönlichkeit in meine Wohnung einbringen konnte. Ich habe die Hälfte meiner Möbel verkauft, um Platz für seine zu schaffen. Nichtsdestotrotz wollte er wieder eine eigene Wohnung haben. Er gestand mir unter Tränen, dass er mit sich selbst nicht mehr zurecht komme und einfach Zeit für sich brauchte. Das akzeptierte ich und ließ ihn ausziehen. Seitdem sehen wir uns nicht mehr jeden Tag und er wirkt immer wieder vollkommen gleichgültig. Das verletzte mich zunehmend und wir stritten immer häufiger. Ich machte Schluss und meldete mich nicht mehr. Daraufhin bettelte er mich an, mit ihm wieder zusammenzukommen. Ich gab ihm noch eine Chance. Trotzdem verhielt er sich weiterhin immer wieder gleichgültig, warf mir im Streit die verletzendsten Dinge an den Kopf. Er sagte immer wieder, er wolle die Beziehung nicht mehr, er liebe mich nicht mehr etc. Doch dann tat ihm das wieder leid und wurde wieder zum liebsten Partner, den man sich vorstellen kann. Beteuerte seine Liebe, dass er mich nicht verlieren will etc. Mittlerweile spielt er dieses Spiel wöchentlich...beteuert seine Liebe und sagt dann wieder, er will die Beziehung nicht mehr...aber letztendlich geht er nicht.

Ich weiß sehr wohl, dass es wahrscheinlich besser für mich ist zu gehen, weil es mich nur noch fertig macht. Aber ich würde einfach gerne eine Erklärung für sein Verhalten finden...vielleicht um auch einfach damit abschließen zu können. Meine Freunde und Familie sagen, dass sein Verhalten krank ist. Hat jemand solche Erfahrungen schon mal gemacht? Ist er krank?