Hier, vielleicht kannst du etwas damit anfangen. Habe ich selber geschrieben.:)
Südafrika, 1995
Ein kleines Mädchen liegt schluchzend in den Armen seines Vaters. Sie ist abgemagert und zerbrechlich. Ihrem Vater geht es ähnlich. Seit seine Frau ihn verlassen hatte und sein erstgeborenes Kind mitgenommen hatte, war seine kleinste Tochter sein ein und alles. Doch konnte er sie nicht gut genug ernähren, geschweige denn sie beide.
Manchmal, abends, wenn er seine dünne Decke zweimal gefaltet hatte, damit sein kleines Mädchen es wenigstens etwas wärmer hat, denkt er darüber nach, wie es sich wohl anfühlen würde, einmal genug Brot zu haben, genug Nahrung, ein Dach über dem Kopf. Wie es sich anfühlen würde, einfach nach Hause gehen zu können, in eine einfache Wohnung, und sich keine Sorgen machen zu müssen, ob das Essen denn noch reicht.
Doch mehr als alles andere, wünscht er sich, dass seine Tochter in normalen Verhältnissen aufwachsen kann. Darum kratzt er eines Abends all sein Geld zusammen um ein schönes, frisches Brot kaufen zu können, um wenigstens den Anschein von Normalität seiner Tochter geben zu können. Sie war noch so klein.
Doch als er ankommt, liegt an der Stelle seines Kindes ein abgemagerter, kleiner Körper. Mit letzter Kraft nimmt sie seine Hand und krächzt heiser: "Vater, ich liebe dich..." Dann sackt sie in sich zusammen. Das Laib Brot fällt polternd auf den harten Boden, doch das ist nicht mehr von Belang. Nichts ist merh wichtig für den trostlosen Vater. Sein Kind...sein Kind...Er will weinen, will irgendetwas tun, doch er kann nur dasitzen und die kalte Hand seiner verstorbenen Tochter halten. Nach Stunden, Stunden des Grauens steht er auf, nimmt das Laib Brot und schmeißt es auf die Straße. Er schreit: "Für euch ist es nicht wichtig, wenn ihr Brot wegschmeißt, ihr da draußen. Aber wegen Mangel von eben diesem ist meine Tochter gestorben. Meine Tochter, hört ihr mich!?!" Dann sinkt er auf den Boden, Tränen laufen in dünnen Rinnsalen über seine ausgehöhlten Wangen.