Hi xmag1,
danke für Deine Frage, freue mich hier immer sehr wenn es um Iron Maiden geht. Mein Background zu dieser Band ist etwas besonders, wie ich dazu kam und was sie mir seit dem bedeutet: nämlich alles und noch mehr.
Bis Ende letzten Jahres war ich gefühlt mein ganzes Leben lang (bin Jahrgang 1980) in der Techno-Szene unterwegs gewesen, zumindest musikalisch. Ich habe unzählige Stilrichtungen kennengelernt, aus allen Jahrzehnten und von tausenden Künstlern. Ich habe elektronische Musik immer geliebt und gelebt, genauso wie gelegentlich Hip Hop oder auchmal etwas rockigere Sachen.
Doch dann kam alles anders: während einer schweren Grippe kurz vor Weihnachten letzten Jahres sah ich die Doku "Wie Heavy Metal Leben rettet" oder so ähnlich. Dort ging es auch um einen Iron Maiden Fan dem die Musik von Maiden geholfen hat sehr schwere Zeiten zu überstehen. Die Musik im Hintergrund, Ausschnitte von Waisted Years, The Trooper oder Childhoods end hat mich dabei total aufhorchen lassen. Ich habe daraufhin Spotify geöffnet und habe zuerst The Trooper gehört.Danach Hallowed bei thy name. Dann immer mehr, über Wochen, über Monate....
Ich habe besonders bei den Alben "Brave new world" und "A matter of live and death" Emotionen gespürt die ich vorher in dieser Form noch nie verspürt habe. Ich habe viel geweint, verbunden mit Freude und Ergriffenheit, Gefühle von Kraft und Erlösung, von Ermutigung und tiefer Liebe und Schönheit. "The Ghost of the Navigator" oder "These colours don't Run" veränderte alles. Alleine nur vom Gedanken an "Infinite Dreams" bekam ich Gänsehaut. Und schon wieder: die Tränen flossen beim Intro von "Face in the Sand" und der einsetzenden Double Bass. Ich war wie auf Droge.
Was folgte war eine schlimme Midlife Crisis in der ich am Boden war und familiäre Probleme bekam. Doch ich habe auch den Eindruck dass die Musik von Maiden der Auslöser und die Heilung zugleich war. Iron Maiden riss förmlich all meine Kräfte und Emotionen aus mir heraus um aus mir etwas neues und viel stärkers zu formen. Noch heute, ein dreiviertel Jahr später laufen mir einfach die Tränen wenn ich das Brave new World Album höre, aus purer Ergriffenheit. Nichts gibt mir soviel Kraft wie "The lonelyness of the long distance runner" oder "Where Eagles dare" Ich kralle mich am Lenkrad fest und es kommt die Maiden typische Reaktion, dieses "Aaarrh!!!" wenn Bruce sein langes, helles Vibrato im Gesang über die Gitarrenriffs zieht ...
Iron Maiden ist für mich, seit noch nicht einmal einem Jahr, und mit 43 Jahren das erfüllendste, schlichtweg geilste und bedeutendste geworden was ich in der Musik je kennenlernen durfte. Ich liebe alles an dieser Band so sehr und ja, auch Brave new world ist mein Lieblingsalbum, aber nur wenn ich mich für nur eines entscheiden müsste.