Liebe community,
meine Hündin ist 15 Jahre alt, fast taub und hat leichten grauen Star. Sie war schon immer sehr verfressen, also gierig, und als halber Terrier etwas "nervös". Nun wird aber dieses nervöse Verhalten dahingehend immer schlimmer, dass sie mir ständig hinterher oder besser noch voaus rennt, sobald ich den Anschein erwecke, mein Hinterteil eventuell vom Sofa erheben zu wollen. Sie stürzt aus dem Körbchen wie von der Tarantel gestochen, überschlägt sich fast oder tatsächlich, rennt vor oder hinter mir her, bleibe ich stehen, um mich rum, tänzelt wie ein Boxer im Ring, sodass ich öfter über sie stolpere oder auf sie trete :-(.
Ich habe versucht, Infos zu ergoogeln, aber da liest man nur von "Hilflosigkeit" und "Verlustängsten". Dazu kann ich nur sagen, das ist hier ganz sicher NICHT der Fall. Gleiches Spielchen macht sie auch mit den beiden Katzen, meinem Freund und meinem Sohn. Sie kontrolliert uns alle und das finde ich sehr dreist. Sie ist je zur Hälfte Border Collie und Jack-Russel. Ich glaube fast, sie hält uns mitlerweile für Schafe ;-). Gehe ich in einen anderen Raum und mach die Tür zu, steckt sie ihre Nase unter den Türschlitz und schnaubt und grunzt und schnüffelt, als hätte sie ne Maus im Loch aufgespürt. Sie muß unbedingt wissen, was ich da mache.
Dieses Verhalten kann wirklich extrem nerven, wenn man keinen Schritt ohne Kontrolletti tun darf und ständig aufpassen muß, über diesen nicht zu stolpern. Bleibe ich stehen und weise streng mit der Hand Richtung Körbchen (Kommandos hört sie ja nicht mehr) kommt das übliche Ablenkungs- und-so-tun-als-ob-man-das-nicht-mitbekommen-hat-Verhalten: Hinsetzen und Hintern lecken, weggucken und so tun als sei man mit was anderem beschäftigt, wieder hergucken, ach die steht immer noch da und zeigt Richtung Körbchen, Ohren runter, gähnen, kurz hinterm Ohr kratzen, wieder hergucken, mis,t die meint das ernst, wiederholen der vorangegangenen Ablenkungsmannöver und dann irgendwann die Kapitulation und der sehr, sehr langsame Rückzug ins Körbchen mit hängenden Ohren. Dann öfne ich eventuell den Kühlschrank und dann stürzt sie wieder vor Aufregung zitternd heran....
Nein, mein Hund ist nicht unterernährt und kurz vorm Verhungern, nein, sie bekommt nicht zu wenig Liebe und Zuwendung . Ich glaube einfach seitdem sie kaum noch hören kann, muß sie uns hinterher rennen, um zu gucken, was wir machen. Da kann man mir sagen, was man will, ich bin mir sicher, dass sie ganz genau weiß, dass man sich dem "Chef" gegenüber nicht so benehmen darf, aber sie tut es und guckt mal, wie weit sie damit kommt. Dreistigkeit siegt und wenn mir beim Brotschmieren ein Krümmel runter fällt, hat sie schon gewonnen.
Kann man da mit Erziehung überhaupt noch irgendwas ausrichten?