Nicht um den den heißen Brei herumreden. Wo steckt der Gedankenfehler in der Argumentation, dass bei der Verlustleistung P = U^2 / R augenscheinlich die Spannung niedrig sein muss, um die Verlustleistung zu reduzieren?

Nach längerem Überlegen bin ich zu folgendem hoffentlich korrektem Schluss gekommen. Der Denkfehler ist, dass Du nicht direkt bestimmen kannst, wieviel Spannung du über der Leitung anlegst. Du kannst durch deine Spannnung nur sagen, welche Leistung über den gesamten Stromkreis umgesetzt werden soll. Das führt uns zu der Frage, wie sich die Leistungsabgabe auf die Verbraucher verteilt.

Wir wissen dank U * I, dass wir die gleiche Leistung durch hohe Spannung und kleinen Strom oder umgekehrt umsetzen können. Der Leitungswiederstand ist bei konstanter Temperatur nur vom Querschnitt Abhängig. Leider erhöht sich dieser Widerstand aber durch Erwärmung der Leitung. Ist der Strom zu groß, wird die Leitung heiß, der Widerstand erhöht sich. Wenn der Widerstand der Leitung sich erhöht, erhöht sich in einer Reihenschaltung auch die Spannung, die über die Leitung anliegt. D.h. in P = U^2 / R steigt zwar der Widerstand, aber einer Verdopplung des Widerstandes kommt eine Vervierfachung der Spannung gleich.

Ich denke, dass meint Buergi mit "Dann würde bei gleicher Leistung aber ein enormer Strom fließen und man bräuchte wohl meterdicke Leitungen an den Masten." Denn bei größerem Querschnitt kann deutlich mehr Strom fließen, bevor sich die Leitung erwärmt.

Zusammengefasst: Hoher Stromfluß erwärmt die Leitung, deren Widerstand erhöht sich, dadurch erhöht sich die Spannung, die auf die Leitung abfällt, dadurch nimmt die Leistungsabgabe über die Leitung quadratisch zu.

Bei hohen Spannungen hingegen ist die Stromdichte gering, der Leiter erwärmt sich kaum, der Widerstand bleibt gering und der Leistung wird gemäß U * I hauptsächlich über dem Endverbraucher erbracht.

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