selbst wenn er arzt werden wollen würde verstehe ich nicht, warum es in deutschland so verpönt ist, sich schon von anfang an um ein hohes gehalt zu kümmern. hier vergessen wohl viele, was ein beruf ist: es ist eine tätigkeit, deren zweck es ist, seinen lebensunterhalt zu bestreiten. wenn diese tätigkeit dann auch noch spaß macht, dann hat man den jackpot. meiner meinung nach sind also all die jenigen ziemlich beschränkt und von der doktrin der arbeitgeber weichgeklopft, die der meinung sind, dass das möglichst frühe bemühen um ein hohes gehalt verwerflich ist. der arzt ist ein beruf wie jeder andere, doch sind viele menschen aus irgendeinem grund der meinung, dass ärzte ja quasi für umsonst und nur aus der freude am beruf arbeiten sollten. ein beruf macht aber keine freude, wenn man hinterher nach hause kommt und feststellt, dass das zuhause beschissen ist und man sich auch ansonsten kaum was leisten kann, in der ohnehin nur sehr knappen freizeit. und warum ein arzt der geldgeil ist ein schlechter arzt sein soll ist mir nicht ganz klar, das eine hängt doch mit dem anderen nicht zusammen. mir als patient kommt es nur darauf an, dass mein arzt kompetent ist. ob er jetzt nun geldgeil ist, seinen beruf aus spaß macht oder beides zusammen ist mir völlig schnuppe. was ich allerdings zu genüge kenne, sowohl als patient als auch aus meinem studium, sind ärzte bzw. medizinstudenten mit suuuuperviel freude am fach, doch leider nicht sehr viel intelligenz und/oder kompetenz. ich persönlich mag mein medizinstudium, doch ich gebe auch offen und ehrlich zu dass ich mich nicht verarschen lassen werde wie all die armen schweine in den krankenhäusern. ich werde alles tun, um mich finanziell so gut zu stellen wie es geht, und wenn sich die gelegenheit bietet, greife ich auch zu. und ja, dazu gehört auch, dass ich mich jetzt schon, als student, regelmäßig erkundige wie man die karriereleiter möglichst schnell aufsteigen kann bzw. selbstständig zu viel geld kommt. dennoch werde ich mich (schon allein aus pflichtbewusstsein!) nach kräften mühen ein guter arzt zu sein und es auch zu bleiben. was ist daran moralisch oder ethisch nun verwerflich?
in dem sinne: sich so früh wie möglich um seine berufliche KARRIERE zu kümmern finde ich sehr richtig, solange man denn gewillt ist seinen beruf nach bestem wissen und gewissen auszuüben.