In den ersten beiden Thesen geht es um theoretische Grundannahmen: Was wird unter Sozialisation
verstanden und welche Vorstellung vom Subjekt, welches Menschenbild liegt zugrunde?
In den Thesen drei, vier und fünf wird schwerpunktartig der Lebenslauf in den Blick genommen:
Welche Aufgabe kommen in welcher Lebensphase auf den Menschen zu? Welche Fähigkeiten
werden von den Individuen erwartet und zu welchen Problemen kann das führen?
Die Thesen sechs bis neun nehmen die Kontexte der Sozialisation in den Blick: Welche stützenden
oder hemmenden Faktoren beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung? Welche Bedeutung hat die
Familie, hat die jeweilige Bildungsinstitution für die Sozialisation, welche Rolle spielen die Medien
oder gesellschaftliche Ungleichheiten?
Die zehnte These thematisiert die Gestaltung und Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen.
In den älteren Ausarbeitungen seines Modells geht Hurrelmann hier speziell auf die Ungleichheit
zwischen Männern und Frauen ein.