Du scheinst aus einem Lager zu kommen, in dem man Sex vor der Ehe für Sünde hält. Ich empfehle dir darum, das folgende zu lesen:

http://www.jesus-offline.de/sex-vor-der-ehe.html

Es geht weniger um die Frage, was denn "erlaubt" ist. Viel interessanter ist die Frage: gibt es überhaupt einen Gott, der sich dafür interessiert, dass ich so ein mittelalterliches Gebot überhaupt halten soll.

Wenn du die Sache von der Bibel her angehst, dann sehe ich für deine ganzen Ausflüchte im Sinne von Anal-,Oralverkehr und was auch immer nur wenig Chancen. Jesus sagte: "Wenn ihr eine Frau nur anseht, um sie zu begehren, habt ihr doch schon innerlich lange mit ihr die Ehe gebrochen."

Nun ist Sex vor der Ehe nicht gleichzusetzen mit dem was die Bibel mit Ehebruch beschreibt. Aber man sieht an diesem Text deutlich, dass es Jesus bereits um die Gedanken ging. Er hätte mit Sicherheit nicht mit dir diskutiert, ob eine andere Sexualpraktik nun evtl. nicht mehr dem Standard-Sex-vor-der-Ehe entsprechen könnte und darum von irgendeinem Verbot nicht betroffen wäre. Im Gegenteil. Diese Diskussionsfreude und Auslegungskreativität hat er den Pharisäern immer vorgeworfen. Die haben nämlich genau dies gemacht.

Ein Beispiel, das mir noch in Erinnerung ist: Die Juden durften am Sabbat nicht reiten. Also Schnallten einige einen Schlauch mit Wasser auf ihr Pferd und setzten sich darauf. Nun waren Sie "auf dem Wasser". Und auf dem Wasser durfte man sich am Sabbat fortbewegen. Geht ja auch eigentlich gar nicht anders ;-)

Etwas in dieser Art versuchst du gerade mit deiner Frage. Wenn du wirklich Probleme mit diesem Gebot hast, lies den Abschnitt, aus dem sich der obenstehende Link kommt durch.

Es bleibt die Frage: gibt es ihn überhaupt - diesen Gott, der diese merkwürdigen Gebote aufgestellt haben soll. Ganz abgesehen davon ist das Gebot auf Sex vor der Ehe zu verzichten auch nicht so furchtbar klar in der Bibel beschrieben, wie es manche gern verkünden. Aber das musst du mit dir selbst ausmachen.

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Hallo, ich verstehe, dass du helfen möchtest, aber ich vermute sehr stark, dass du das kaum schaffen kannst. Das Problem deiner Freundin ist ihre Religion. Die Meinung der Zeugen Jehovas, soviel man auch auf denen rumhackt, weicht im Bezug auf Scheidung kaum von der Meinung bibeltreuer (sehr konservativer) Christen ab, die die Bibel wörtlich nehmen.

Wer sich dazu entscheidet, dies zu tun, bekommt tatsächlich ein Problem. Du kennst ja selbst den Spruch: Was Gott zusammengebracht hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Im Lager der bibeltreuen Christen kenne ich mich etwas besser aus, als bei den Zeugen Jehovas. Dort gibt es zumindest eine Strömung, die die Wiederheirat erlauben würde, wenn der Mann die Ehe bricht. Das bedeutet fremd geht.

Das Problem deiner Freundin bleibt ihre Religion. Sie wird gerade bei den Zeugen wenig Toleranz erfahren, befürchte ich.

Da die Zeugen sehr ähnlich funktionieren, wie die bibeltreuen Christen, denen ich selbst lange angehörte, kannst du ihr diese Seite hier zeigen: www.jesus-offline.de

Allerdings wird sie allein der Name Jesus schon etwas abschrecken, weil die Zeugen Jehovas ja so viel Wert auf Jehova legen. Wenn sie sich trotzdem etwas einliest, wird sie viele Parallelen zu ihrem Glauben finden und vielleicht auch einige Gegenargumente.

Ich hab mich vor vielen Jahren ebenso regelmäßig wie fruchtlos mit Zeugen Jehovas getroffen und mit ihnen die Unterschiede zwischen Christen und ihnen selbst diskutiert. Sehr freundschaftlich aber deutlich. Daher kenne ich die Zeugen Jehovas etwas und habe auch noch Literatur darüber. Religion lässt sich nicht mit Logik erfassen, auch wenn alle glauben, dies tun zu können.

Wenn deine Freundin ernsthaft darüber nachdenken sollte, die Zeugen Jehovas zu verlassen und jemanden braucht, mit dem sie einigermaßen auf ihrer Wellenlänge die Dinge diskutieren kann, die man dann diskutieren muss, kann sie sich an die E-Mail im Impressum der oben genannten Seite wenden.

Voraussetzung ist allerdings, dass sie ernsthaft über einen Ausstieg nachdenkt und jemanden braucht, mit dem sie darüber spricht, warum ihr Glaube nicht wahr sein kann. Sie wird nämlich Angst haben, dass sie sonst irgendwann von Gott "vernichtet" wird. Dies ist quasi das Gegenstück zur Hölle bei uns Chisten.

Bei den Zeugen Jehovas bleiben und sich scheiden lassen, wird nicht funktionieren. Wenn deine Freundin aber langsam zu begreifen beginnt, dass sie nur ein Leben hat, dann sollte sie sich unbedingt kritisch mit ihrem Glauben beschäftigen.

Das Problem ist nicht die Scheidung. Das Problem ist der Glaube. Für sie ist ihr Glaube ihr Leben. Für dich ist ihr Glaube etwas, das sie einengt. Dieser Glaube macht aber nur Sinn, wenn er wahr ist. Das muss sie begreifen. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, steht sie möglicherweise an einem Punkt, an dem sie bereit ist, diesen Glauben aufzugeben. Wenn sie dies tut, verliert sie neben ihrem Lebenskonzept meines Wissens nach auch alle Zeugen-Jehovas-Freunde, denn die müssen sich dann von ihr abwenden. Das ist krass, aber in meinen Augen der einzige Weg.

Sie wird sich von den Zeugen Jehovas lösen müssen. Das Angebot unter der oben genannten E-Mail steht. Aber sie muss es ernst meinen. Sprich mit ihr darüber.

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