Was tun, wenn Bereitschaftspflegefamilie wahrscheinlich überfordert?

Hallo,

ich bin mir jetzt gar nicht so sicher, wie ich diese Frage stellen soll, bin aber zumindest doch so ratlos, dass ich mir andere Meinungen dazu anhören möchte.

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und eine Mietpartei hat hier neuerdings ein Kind im Rahmen einer Bereitschaftspflege aufgenommen. Nun ist es so, dass die Familie hier schon seit fast 10 Jahren wohnt. Ich habe keinen direkten Umgang mit ihnen, habe aber schon diverse Sachen erlebt - da wurde die kleine Tochter (damals 3 1/2) vor dem Haus verprügelt und die Treppe in den ersten Stock hochgezerrt. Die Söhne, beide unter 10 Jahre, werden bei Vergehen immer mal wieder in den Hausflur gesperrt und unterhalten dann mit ihrem Geschrei, Geheule und Tritten gegen die Wohnungstür das ganze Haus. An Wochenenden, wenn diese Familie zuhause ist, wird dort nur auf russisch geschimpft - und zwar so, dass alle etwas davon haben. Im Sommer auch bei offenem Fenster. Neuerdings macht diese Familie Bereitschaftspflege und hat ein kleines Kind (laut einer Mitbewohnerin ca 2 Jahre) aufgenommen. Den ganzen Tag wird das Kind nur auf russisch traktiert.

Das Jugendamt hat sich wohl schon von der ordnungsgemäßen Unterbringung überzeugt, aber Kunststück, der Vater der Familie ist beim Jugendamt der Stadt.

Als er mal seine Tochter (zu dem Zeitpunkt höchstens 5 Jahre) ausgesperrt hatte und weggefahren war, kam die Kleine weinend zu uns. Sie musste dringend aufs Klo und wir ließen sie unsere Toilette benutzen. Als er mit seiner Frau zurückkam haben wir die beiden angesprochen, dass wir so langsam mal darüber nachdächten, das Jugendamt einzuschalten - damals hat er uns ausgelacht und meinte, wir sollten das ruhig doch mal versuchen - nun inzwischen wissen wir ja um seinen Arbeitsplatz bescheid. Trotzdem fragen wir uns, wen man jetzt ansprechen kann/soll.

Als er mit seinen Kindern so umgegangen ist, haben wir uns auch teilweise gedacht, dass das eben bei denen so üblich ist, aber wie soll ein Kind aus einem Kriegsgebiet ein evtl. Trauma überwinden, wenn es den ganzen Tag nur auf russisch traktiert wird? Zumal sich das Jugendamt ja immer ankündigt, bevor es vorbeikommt - eine Bekannte hat neulich gesehen, wie die Tochter, mittlerweile 14, einen ihrer kleinen Brüder vor sich her-getreten hat und immer wieder rief: "Mach schneller, das Jugendamt kommt doch gleich vorbei". Scheinbar musste alles perfekt gestellt sein. Eben Kollegen unter sich. Ich verstehe ja, dass das Jugendamt froh um jeden ist, der ein Kind zur Pflege aufnimmt, aber so geht es doch auch nicht. An wen kann man sich in diesem speziellen Fall wenden - oder ist es dem Jugendamt prinzipiell egal, hauptsache die Kinder haben ein Dach über dem Kopf?

Die Mutter der Familie ging bis vor kurzem noch einer geringfügigen Beschäftigung nach, jetzt nicht mehr, so dass die Intention hinter Aufnahme des Kindes wohl klar sein dürfte...

Kinder, Jugendamt
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