Hallo, da gibt es grundsätzliche Unterschiede!

Härten beruht auf der Gitterumwandlung des Eisens von der kubisch-flächenzentrierten Struktur (bei der der das Kohlenstoffatom in der Würfelmitte sitzt) in die für den Kohlenstoff normalerweise nahezu unlösliche kubisch-raumzentrierte Struktur. Wenn, wie beim Härten, sehr schnell diese Gitterumwandlung durchlaufen wird, dann hat der Kohlenstoff keine Zeit auszudiffundieren und bleibt im kubisch-raumzentrierten Gitter zwangsgelöst ("gefangen"). Dies verzerrt die gesamte atomare Struktur und führt so zu einer sehr großen Härte (Erschwerung der Versetzungsbewegung).

Die Ausscheidungshärtung hat nicht notwendigerweise etwas mit einer Gitterumwandlung zu tun. Obwohl auch dort bestimmte Atome (die später die Ausscheidung bilden) zunächst in der Gitterstruktur zwangsgelöst sind. Durch Diffusionsprozesse bilden sich aus dieser sogenannten "übersättigten" Gitterstruktur Ausscheidungen (dies kann Stunden, Tage, Wochen oder gar Jahre dauern -> gerade beim "altern"!). Diese Ausscheidungen Erschweren ebenfalls die Versetzungsbewegung und führen damit zu einem Festigkeitsanstieg bzw. Härteanstieg.

Hier weiterführende Links:

http://ahoefler.de/de/maschinenbau/werkstoffkunde/legierungen/58-begrenzte-loeslichkeit-der-komponenten-im-festen-zustand.html#h7-alterung-und-auslagerung

http://ahoefler.de/de/maschinenbau/werkstoffkunde/verformbarkeit-der-metalle/43-verfestigungsmechanismen.html#ausscheidungsverfestigung

http://ahoefler.de/de/maschinenbau/werkstoffkunde/waermebehandlung-von-staehlen/67-haerten-und-vergueten.html

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