Mit ging es als ich so alt wie du und auch noch Jahre später genau so. Ich habe mich auch lange gefragt was mit mir nicht stimmt. Ich war oft sehr schlecht zu Leuten und habe sie mies behandelt und es hat mir nicht leid getan. Das kam tatsächlich erst mit der Zeit, als ich mein eigenes Trauma und alles was mir angetan wurde angefangen habe zu verarbeiten und aufzuarbeiten. Ich habe angefangen viel über mich nachzudenken und mich zu reflektieren. Hab mich damit auseinander gesetzt was ich getan habe, warum ist das getan habe, warum ich nichts oder eben so dabei gefühlt habe. Zudem bin ich irgendwann auch super auf die Fresse geflogen wegen meinem Verhalten und habe Leute deswegen verloren, die mir dann doch sehr wichtig waren.
Ich glaube manchmal, gerade wenn man es selbst nicht leicht hatte, braucht das Zeit. Ich glaube nicht dass ich gelernt habe mitzufühlen, ich glaube dass das eher eine lange Zeit "blockiert" war, vielleicht aus Selbstschutz. Mittlerweile kann ich mich sehr gut in andere Leute reinversetzen und meistens sehr empathievoll. Ich Stelle mir mittlerweile wegen wirklich allem ohne das bewusst zu wollen die Frage "Wie würde ich fühlen und handeln wenn ich in dieser Situation wäre?"
Ich schäme mich immernoch für viele Dinge, die ich Leuten getan oder gesagt habe, aber immerhin weiß ich, dass solche Dinge nie mehr passieren. Lass den Dingen Zeit. Das muss nicht heißen, dass was mit dir nicht stimmt, vielleicht brauchst du Zeit, du bist ja noch ziemlich jung.
Falls es ein anhaltendes Problem wird, versuche dich bei einer Vertrauensperson zu melden. Es gibt auch hotlines, wo du niemanden persönlich sehen musst. Wenn du möchtest kannst du mir auch gerne schreiben, falls dich was interessiert kann ich dir einiges erzählen. (Auch im Bezug auf Psychiatrie, Behandlung, usw)