Die Frage ist zwar schon etwas älter aber dennoch nicht beantwortet:

Kurz und Knapp:

Die Produzenten einigten sich – ganz ohne DIN-Vor­schrift – auf eine Rechtsdrehung, Getriebe und Ge­ne­rator sind darauf abgestimmt.

Ausführlicher:

**Warum drehen sich alle Windräder rechts herum? **

Welche Nummer trägt die DIN-Norm, die vorschreibt, dass sich die Flügel der annähernd 22 000 deutschen Windkraftanlagen gefälligst allesamt rechts herum, also im Uhrzeigersinn drehen – von vorn betrachtet? Unsere Nachfrage beim zustän­digen Deutschen Institut für Normung erzeugt Kopfschütteln. Auch Arno Bergmann von der Deutschen Energie Kommission sagt: »Nein, eine DIN-Vorschrift gibt es dazu nicht.« Selbst die Vermutung, es gäbe einleuchtende physikalische Gründe, verneinen Experten: Die Rechtsdrehung hat weder etwas mit Stärke oder Herkunft des bei uns vorherrschenden Windes zu tun, noch beeinflussen Mond und Sonne die Rotationsbewegung. Nicht einmal der berühmte Corioliseffekt, dem (irrtümlich) unterstellt wird, er sorge für den immer gleichartigen Drall des ablaufenden Wassers in der Badewanne, taugt zur Be­gründung. Die Corioliskraft ist zwar eine Träg­heits­kraft, die in allen rotierenden Systemen wirksam wird, also auch auf der Erde, und tatsächlich werden mit ihr auch Strudel in Verbindung ge­bracht – allerdings nur ausgewählte Strudel großen Ausmaßes. Die Corioliskraft sorgt zum Beispiel dafür, dass nördlich des Äquators die Winde sämtliche Hoch­druckgebiete im Uhrzeigersinn umwehen und alle Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn (auf der Südhalbkugel ist es dann genau umgekehrt), doch Badewannenabflüsse und Windräder gehorchen ihr nicht.

In den Anfangsjahren der industriellen Wind­energieerzeugung gab es übrigens sehr wohl Roto­ren, die sich entgegengesetzt drehten – also wie die alten Bockwindmühlen, links herum. Und würde man künftig vor allem aerodynamisch spiegelverkehrt geformte Flügel montieren, so stände dem »Linksrotor« nach wie vor nichts entgegen: Die Energieausbeute wäre gleich. Ein bisschen unordentlich und chaotisch sähen sich unterschiedlich drehende Rotor­blätter innerhalb eines Windparks vielleicht aus, doch gegenseitig behindern würden sie sich nicht.

Also hat die derzeitige Einheitlichkeit wohl eher den gleichen Grund, aus dem sich auch die meisten Schrauben rechts herum drehen: Aus wirtschaft­licher Sicht ist im Zuge der Spezialisierung eine Vereinheitlichung sinnvoll. Und so hat sich bei den heutigen Windkraftanlagen die Drehrichtung im Uhr­zeigersinn einvernehmlich durchgesetzt. Die Produzenten einigten sich – ganz ohne DIN-Vor­schrift – auf eine Rechtsdrehung, Getriebe und Ge­ne­rator sind darauf abgestimmt.

Ein weiterer Grund:

Strom kann in beide Richtungen gleich gut erzeugt werden. "Allerdings entscheiden sich die Hersteller von Windkraftanlagen aus optischen Gründen für genau eine Richtung, da ein Windpark von verschieden drehenden Rädern sehr unruhig wirken würde".

Quellen:

http://www.dasmagazin.de/?p=7330

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