ich bräuchte dringend Hilfe bei der Kurzgeschichte:„ Caroline über Wiesen laufend“ Ich bin furchtbar schlecht in Charakterisierung schreiben. Könntet ihr mir für Caroline und Joschi eine Charakterisierung schreiben die nicht so übertreiben klingt? Hier der Text:

Caroline, über Wiesen laufen von Irmela Brender

Für ein Mädchen, das noch nie einen Freund gehabt hatte, war Joschi so etwas wie ein Wunder. Joschi sah gut aus, Joschi war lustig, Joschi war freundlich, Joschi spielte Gitarre, Joschi unterhielt alle, Joschi hatte ein Motorrad - und vor allem: Joschi mochte Caroline.

Caroline sah das Bild: Caroline, über Wiesen1 laufend, dahinter Joschi, der nach ihrer Hand griff. Nein, dieses Bild hatte es noch nicht gegeben mit Joschi und ihr, aber sie würde es noch erleben. Vielleicht heute noch, auf diesem Ausflug2. Zehn Kilometer Landstraße, das schaffte das Motorrad in etwa fünfzehn Minuten, dann waren sie am Ziel, trafen die anderen zum Picknick, und… Aber das Motorrad bockte3 und riss Caroline unsanft aus ihren Träumen, Joschi bremste4, und hielt.

„Ist was?“ fragte Caroline.

„Klar ist was. Aber was? Verdammter Ofen5!“ Joschi stieg ab und hockte sich vor das Motorrad.

„Du wirst es schon wieder reparieren“, sagte Caroline.

„Du musst ins nächste Dorf und jemand holen. Benzin ist noch drin, also weiß ich nicht, was los ist. Los, Caroline, geh schon.“

„Es sind noch zehn Kilometer“, sagte Caroline und pflückte ein paar Blumen.

„Nicht laufen – trampen“, sagte Joschi.

„Autostop?“ fragte Caroline ungläubig.

„Na klar.“

„Das darf ich nicht“, sagte Caroline. „Autostop gehörte zu den wenigen Dingen, die ihr von zu Hause aus verboten waren.“

„Autostop mache ich nie im Leben.“

Joschi hob den Kopf. Er war rot im Gesicht. Er sah nicht mehr so gut aus.

„Ich mache keinen Autostop“, sagte Caroline nicht unfreundlich, aber bestimmt.

„Okay, dann musst du dich eben hier neben das Motorrad setzen und warten, bis ich zurückkomme.“

„Du willst mich hier allein sitzen lassen?“

„ Na klar, einer muss bei der Maschine bleiben.“

Caroline erklärte ihm freundlich und sachlich, wie man es tun musste: Es war zu gefährlich, wenn sie hier allein sitzen blieb. Trampen kam nicht in Frage. Es blieb nichts anderes übrig, als dass sie zu zweit die zehn Kilometer bis zu den anderen liefen, und das Motorrad blieb dann eben allein.

„Was ist wichtiger: das Motorrad oder ich?“

Sein Gesicht war jetzt noch röter: „Du meinst das ernst6?“

„Natürlich“, sagte Caroline lächelnd und hielt ihm die Blumen hin.

„Sind sie nicht hübsch?“

Joschi drehte sich um und ging die Landstraße entlang. Caroline hatte noch nicht ganz verstanden, was geschah, da war Joschi schon zweihundert Meter entfernt, ein Auto hielt neben ihm, Joschi stieg ein.

„Joschi!“ rief Caroline hinter dem Auto her. „Joschi! Du kannst doch nicht - ich habe dir doch erklärt - Joschi!“

Das Auto war schon nicht mehr zu sehen.