Hallo Zusammen,

ich richte mich heute mit einer eher komplizierten und etwas umfangreichen Frage an euch.
Ich habe vor etwas über einen Jahr einen Mann kennengelernt, von dem ich wusste das er verheiratet ist. Jedoch kamen wir schnell ins Gespräch. Schnell merkten wir, dass wir auf derselben Wellenlänge sind. Wir hatten die gleichen Vorstellungen vom Leben, teilten dasselbe Hobby und menschlich passte auch alles.
Er erzählte mir oft, dass er in seiner Ehe gefangen ist, dies ohne Ausweg. Er war nicht auf Sex aus, bis dies geschehen ist, sind Monate vergangen.
Die letzten 9 Monate waren wie in einer Beziehung. Wir unternahmen viel, teilten unser Hobby, kochten gemeinsam, alberten rum, sprachen über viele Themen, vor allem private Themen. Vertrauten uns und waren füreinander da. Wir trafen uns jeden Tag. Er ist nur noch zum schlafen nach Hause gefahren. Wir reichten gemeinsamen Urlaub ein. Schrieben den ganzen Tag, nach der Arbeit trafen wir uns. Die Wochenenden wurden gemeinsam verbracht. Gingen gemeinsam einkaufen, hielten in den Orten wo wir wohnten Händchen. Das private Umfeld kannte uns nur noch zusammen.
Das Bedürfnis, dass die Aussprache mit der Frau stattfinden muss, wurde immer größer. Ich wollte den Schritt schon viel eher. Aus dem Grund gab es auch immer mal wieder Streitereien, Diskussionen usw. Letztendlich, entschloss er sich aber selbst für den Schritt. Er redete mit seiner Frau. Gute Nachrichten, beide sind einstimmig dazu gekommen, dass die Ehe keinen Sinn mehr macht. Da es seit mehreren Jahren keine Liebe, Geborgenheit und Zuwendung gibt. Die nächsten Tage etwas merkwürdig. Ich meine die beiden sind über 20 Jahre verheiratet. Da kochen die Emotionen über, denkt an die Vergangenheit etc.
Jedoch wurde mir dann plötzlich gesagt, dass er seine Frau nicht verlassen kann. Er unheimlich dolle Mitleid mit ihr hat, weil sie den ganzen Tag weint und Nachrichten schreibt. Er sich ihr gegenüber verpflichtet fühlt und nicht weiß ob er den letzten Schritt schafft. Er Angst hat usw.
Ich habe noch nie einen Mann derart weinen sehen. Der mir immerwährende sagte, dass er mich liebt, aber nicht weiß wie er es anstellen soll.
Es ging noch einige Tage hin und her, wir weiten, stritten, weinten wieder. Seine Aussagen immer wieder unter Tränen: ich weiß nicht was ich machen soll.
Er fing an mich weg zustoßen, wollte keinen Kontakt. Zwei mal fing ich ihn ab. Sein "Zustand" geht mir nicht aus dem Sinn, ein völlig verzweifelter Mann, der meine Nähe nicht ausgehalten hat. Der Krampfhaft versuchte mich weg zustoßen. Mit den Worten: ich kann es nicht, ich bin gefangen in dieser Ehe. Er sagte noch einige unschöne Dinge über sein Leben.
Parallel habe ich wohl einer meiner unüberlegtesten Schritte gemacht. Ich kontaktierte die Frau. Ende vom Lied, Kontaktabbruch.
Paar Tage später suchte ich erneut den Kontakt. Er war sichtlich "fertig". Völlig überfordert. Wusste nicht wohin mit sich.

Was soll ich nur tun?
Ich weiß das er mich liebt, aber er unendlich feige ist.