Hallo zusammen,

hier ein etwas ungewöhnlicher akuter Fall. Ich bin beim rückwärts rangieren, um ein Baustellenfahrzeug zu umfahren, mit dem linken Vorderrad rückwärts über einen von 2 erhöht (ca. 20cm über Teerniveau) stehenden Bordsteinen gerollt.

Dieser aber nach Polizeiangaben bereits auf Privatgelände, direkt an einer Seitenstraße, die an vielen Stellen aufgerissen und wieder zugeschüttet, aber noch nicht neu geteert ist. Ebenso sind dort mehrere weitere Baustellen(Hausneubau und Renovierung des an die Straße angrenzenden Hausgrundstück). Nach dem Überrollen des Bordsteins stieg ich aus um zu prüfen ob mein Dienstfahrzeug (Renault Trafic/Sprinterähnlich) einen Schaden hat, was aber nicht der Fall war. Der Bordstein war um ca. 10 Grad relativ zur Teerdecke schräg verschoben, was aber auch bereits vor meinem überrollen so der Fall war. Der Bordstein war auch nicht erst frisch gesetzt, sondern sollte nach meinem Dafürhalten entfernt werden da sichtbar alt war und zwischen Bordstein und Teerdecke, rundherum eine ca. 5 cm breite Lücke war.

Davon ausgehend dass hier ein Fall von unterlassener Verkehrswegsicherungspflicht vorliegt, ich dem Besitzer aber nicht an den Karren fahren wollte und mein Fahrzeug unbeschädigt ist, habe ich meine Tour fortgesetzt.

Mehrere Bauarbeiter haben den Vorfall gesehen, aber nur gegrinst, was ich bis dahin nur als Häme wertete.

Einen Tag später rief die Polizei bei meinem Arbeitgeber an und erfragte meine Daten mit Hinweis auf Ermittlung wegen unerlaubtem entfernen vom Unfallort bzw Unfallfucht. Der Schade besteht nach Aussage des Polizisten nicht in der Schräge des Bordsteins, sondern weil angeblich bei meinem Überrollen in der Teerdecke ein halbrundes Teilstück der Teerdecke (ca. 30x10cm.) eingerissen ist. Dieses "Eingerissene" im Teer habe ich aber bei meiner Prüfung nicht erkennen können. Für mich war also kein Schaden entstanden und ich ging wie weiter oben geschildert lediglich davon aus, dass ich einen Gegenstand überrollt habe, diesen nicht beschädigt und dass dieser im Zuge der Sanierung eh entfernt wird da er so erhöht, teils unerkennbar und ungesichert, einen Verstoß gegen die Verkehrswegsicherungspflicht bedeutet. Ich habe bis zum Zeitpunkt der Datenerfragung durch die Polizei nicht im Traum daran gedacht hier eine "Fahrerflucht" begangen, ja überhaupt eine Schaden verursacht zu haben . Ebenso bin ich seit Monaten täglich zur gleichen Zeit zur Anlieferung an dieser Stelle und bekannt. Nun bin ich "etwas" panisch denn wie ich inzwischen weiß ist das vorgeworfene Delikt recht heftig und auf fast alles, so auch meine Fallkonstellation anwendbar.

Behalten die am Termin, wo ich bei der Polizei erscheinen soll (Mittwoch den 21,3) den Führerschein ein, bin ich arbeitslos. Ebenso kann mich als Geringverdiener (~900€ Netto) eine Geldstrafe bzw. auch keinen Anwalt nicht leisten. Was hab ich am Mittwoch zu erwarten? Führerscheineinzug? Was ist eure unverbindliche Meinung hierzu?

Grüße und Dank für eventuelle Hilfen